Was gibt es nun von dieser Saison zu berichten:
Unser Segelfreund Uwe Schorn ist im Juni zu seinem Großen Törn aufgebrochen. Kurz gefasst
könnte man sagen, dass unser lieber Uwe die Segelreviere aller diesjährigen Teilnehmer
besegelt hat. (na ja fast) und das waren dann schon mal so u.a. ca. 3000 sm EINHAND ….
Alle Achtung!
Bevor ich nun zum Überblick komme, noch ein kurzer Rückblick auf das Wetter in dieser
Saison. Ich glaub, ich kann es kurz sagen: das 1. Halbjahr war fast die ganze Zeit kühler
und mieser als unser letztes Weihnachtsfest, denn da hatten wir immerhin gute 15 Grad.
Und im 2. Halbjahr kam der Supersommer!!
Jetzt aber der Überblick:
5 Crews waren Richtung England unterwegs
1 Crew war im Mittelmeer
4 Crews waren auf den deutschen Inseln unterwegs
5 Crews waren in oder besser gesagt auf der Nord und Ostsee unterwegs
3 Crews waren in den Niederlanden unterwegs
1 Crew war auf den deutschen Binnengewässern
1 Crew war auf den weitergehenden Weltmeeren
Im Detail:
Die Nord- und Ostsee
Rainer und Ingrid Peters
Manfred Ketels (einhand)
Stephan Colsmann
Ute und Peter Roth
Rainer und Wiltrud Bechem
Englischer Kanal
Ehepaar Grone
Familie Mai mit Tina Seitz
Ehepaar Guntermann
Familie Hackert
Ehepaar Otto
Niederlande
Familie Pastors / Pfeiffer mit Baby
Ulli Boltendahl (Herrentörn)
Familie Handtke
Mittelmeer
Jörg Schöddert
Deutsche Binnengewässer
Ursula und Heinrich Boltendahl
Deutsche Inseln
Ulrich und Inge Boltendahl (Sommerurlaub)
mit ihren Freunden von der Libertine
Doris und Jörg-Michael Müller
Udo und Roswitha Skiebe
Den Rest der Welt bestehend aus Niederlanden, Norwegen, Island, Nordirland/Irland, Spanien
und Portugal
erledigte Uwe Schorn
So!!! Damit haben wir schon mal einen großen Überblick über unsere Reviere und sehen uns
den bunten Mix der Reisen im Einzelnen an.
Nun zu den Törns:
Fangen wir heute mal im Mittelmeer an:
Dort war Jörg Schöddert mit kleiner Crew unterwegs, um einen Catamaran mit dem schönen
Namen „Liberty" nach Helgoland zu überführen.
Wind gegen Strom in der Straße von Gibraltar führte zu gewaltiger Übelkeit beim Eigner des
Cats. Daraus folgte unmittelbar das Kommando –
Sofort! Sofort an Land!! Man bog links ab und der Törn endete, statt auf Helgoland im
Winterlager, auf den Canaren.
Die Reise ging von ALMERIMAR über GIBRALTAR – PORT SANTA MARIA nach SEBO auf LA GRACIOSA.
Jörg hat ein paar Besonderheiten erwähnt:
1. Ein umgekipptes Motorboot (ca. 10m) trieb in der Straße von Gibraltar. Das gab ihm die
Möglichkeit, einen echten SECURITÈ Ruf an die Coast Guard abzusetzen.
2. Für ihn ist dies das Boot der ersten Wahl: der komfortable Catamaran
3. Da es ja vom warmen Süden in den kühlen Norden gehen sollte, war es schwierig, die
Garderobe in dem erlaubten 15kg Fluggepäck unterzubringen.
4. Es stimmt, der englische Affenfelsen ( Gibraltar ) ist schon sehenswert.
5. Fünf Tage und Nächte Atlantik für zwei Wachgänger sind ganz schön ermüdend und
anstrengend.
Fest zuhalten ist, dass nicht nur eine völlig erschöpfte Taube Teil dieser Reise war,
sondern auch zum guten Schluss zwei müde Segler auf den Kanaren ankamen.
Tipps gibt es auch noch:
Wecker mitnehmen (???????)
Neben RYANAIR auch alternative Fluglinien prüfen
Auf schriftlichen Abmachungen bestehen (????????)
Fünf Crews hat es in den englischen Kanal gezogen, davon schlossen sich vier Crews für
ihren Törn zusammen.
Das Ehepaar Grone hat seine „Spirit of Diana" von Hindeloopen aus über die Niederlande und
Belgien nach Portsmouth in 4 Tagen vorüberführt. „In nur 4 Stunden waren wir via London
Gatwick wieder zu Hause.
Und das war das schönste Erlebnis vom ganzen Urlaub: Mit kleinem Handgepäck den Urlaub zu
beginnen und am Boot im Urlausrevier anzukommen. Kein Anreisestress, keine Wetterunwäg-
barkeiten.
Die von uns angefahrenen Häfen westlich von Portland Bill haben uns enttäuscht.
Sie waren arg heruntergekommen. Für die schönen Flussläufe und Ankerbuchten fehlte uns
leider ein gutes Ankergeschirr.
Das Hinterland von Cornwall wurde mit dem Auto erkundet. Der Segelweg zurück musste wegen
einer Plastikplane in der Schraube in Breskens unterbrochen werden.
Fazit der Crew: „Wir sind so viele Meilen gesegelt (und nicht motort) wie schon Jahre nicht
mehr. Meist in kurzer Hose aber Wind immer von vorne: welch ein Glück, dass unser Schiffchen
gut kreuzt.
Insgesamt waren sie 1065 SM unterwegs.
Das Quartett, bestehend aus der „Lanita", der „Padua", der „Helli" und der „Blauen Maus"hat
einen ähnlichen Weg gewählt und die Boote vorüberführt nach Nieuwpoort.
Sie beschreiben den Törn als eine harmonische Reise bei idealen Wetterbedingungen, gespickt
mit vielen Hafentagen für Ausflüge. In Cowes auf der Isle of Wight wurden für zwei Tage
Autos gemietet. Originalton Thomas: „Ich glaube, das war der erste Urlaub seit 35 Jahren,
in dem praktisch nix kaputtgegangen ist. Umso glücklicher waren unsere Reparaturfreaks,
Horst und Norbert, als bei einem Außenborder der Dinghis die Kupplung defekt war.
Endlich hatte MANN was zum Spielen. Weniger glücklich war wohl die Kapitänin, als der
Außenborder auf dem Salontisch mit Schraubzwingen befestigt und seziert wurde.
Als Unterlage wurden aktuelle Badetücher benutzt. Das zu Bett gehen der Kapitänin verzögerte
sich auch erheblich, da der Zugang zur Achterkajüte durch Werkzeug und Einzelteile
versperrt war".
Ebenso sollte hervorgehoben werden: sehr freundliche und professionelle Hafenmeister, die
immer die Möglichkeit eingeräumt haben beisammen liegen zu können.
Jeweils 768 Seemeilen wurden zurückgelegt. 17 Segeltage, 11 Hafentage
Nun zu den Niederlanden:
Im Anschluss an die Pfingstregatta hat Ulli Boltendahl seinen berühmt berüchtigten
Herrentörn mit der „Fenua Ura" gestartet. Er hatte Schietwetter! Im Haringsvliet war es
dann etwas erträglicher. Von Vlissingen bis Texel kalte aber auch sehr schöne Segeltage.
Je kälter allerdings die Temperaturen, desto geringer der Inhalt der Bar. Auch eine
Sichtweite von fast Null vor Vlieland gehörte dazu.
Zurückgelegte Meilen 386
Einen längeren Urlaub (genau 35 Reisetage) haben sich Familie Pastors mit Tochter Michaela
und Enkelin Henriette (zu Beginn der Reise knapp 4 Monate alt) auf der wohl vertrauten
„Kuddel`s P" gegönnt. Um die Kleine nicht gleich zu verschrecken sollte es ein geruhsamer
Törn werden.
Michaela schreibt in ihrem Bericht:
„Es stellte sich aber heraus, dass Henriette absolut seefest ist … An einem Tag (übrigens
dem einzigen wirklich schlechten) haben wir uns mit dem Wetter verschätzt und mussten dann
feststellen, dass aus den angesagten 4 Windstärken auf einmal 6-7 geworden waren. Aber da
Umdrehen nicht in Frage kam, mussten wir da durch. Und siehe da … je höher die Wellen
wurden und je mehr das Schiff schaukelte und Lage schob, desto mehr freute sich das Baby!
Sie hat sogar laut gejuchzt und hatte sichtlich Spaß. Also Generalprobe absolut gelungen
und in den nächsten Jahren können die Törns ausgedehnt werden.
Aber es gab auch ein echtes Abenteuer zu bestehen: Zwischendurch mussten wir für 2 Tage
nach Hause. Auf der Rückfahrt zum Schiff blieb der ICE mit Totalschaden irgendwo mitten im
Nirgendwo auf der Strecke liegen. Wir wurden kurz vor der holländischen Grenze samt Baby
und Sackkarre (z.T. mit flüssigem Proviant für die nächsten Wochen auf dem Schiff) von der
Feuerwehr mit Notleitern aus dem Zug evakuiert. Dann weiter mit dem Bus bis Amsterdam.
Wegen dieser Anstrengung war an die geplante Nachtfahrt durch Amsterdam nicht zu denken.
Spannend war auch die Fahrt nach Naarden, aber die Hollandse Brug war für uns auf der
Hinfahrt hoch genug. Allerdings ist Naarden nur bei stabiler Wetterlage anzufahren, denn
bei stetigem Starkwind steigt der Wasserpegel, so dass man u.U nicht mehr unter der Brücke
durchpasst.
Und auch hier ein paar Tipps:
Die neue Marina in Amsterdam ist eine super Alternative zum Sixhafen. Der Hafen ist sehr
modern, bietet viele Gastliegeplätze und auch die etwas größere Entfernung zur Innenstadt
ist kein Problem, da 400 Meter neben dem Hafen eine Fähre zum Bahnhof ablegt. Dort gibt es
sogar direkt am Fähranleger einen tollen Bäcker mit Cafe, der zwar KEIN Bargeld akzeptiert,
bei dem man aber auch kleinere Beträge mit der EC Karte bezahlen kann (wir wussten bisher
nicht, dass es tatsächlich Läden gibt, die kein Bargeld wollen …..
Ist ja auch schon ziemlich außergewöhnlich.. hieß es doch früher nur BARES ist WAHRES.
Wie dem auch sei, dies waren die ersten 229 Seemeilen in Baby Henriettes Leben.
11 Seetage, 24 Hafentage (so was kann man auch verlängerten Mutterschutz nennen).
Nun zur Kombi Niederlande und deutsche Inseln.
Dieses Revier wurde unter anderem von Ulli und Inge Boltendahl mit der „Fenua Ura" als
Sommerziel genutzt. Zuerst begleitet von der „Libertine" ging es von Makkum über Lauwersoog
über die Inseln nach Emden und dann über Groningen, Dokkum und Haarlingen zurück.
Auch Familie Handtke mit der „Sophie" war ein häufig anzutreffendes Segelboot.
Nach zwischendurch getrennten Wegen gab es am Urlaubsende ein Treffen aller drei Yachten
auf Vlieland. Ullis und Inges Highlight des Urlaubs war die Besichtigung des
Seenotrettungskreuzers „Alfried Krupp" auf Borkum.
Dieser Urlaub bescherte beiden - bei allem was das Wetter so zu bieten hatte - 321 sm.
Auch Roswitha und Udo Skiebe mit ihrer „Ma Vie", begleitet von Doris und Jörg-Michael
Müller mit ihrer „Miringa" hatten die Nordseeinseln zum Ziel.
Eine Erfahrung der besonderen Art berichtet Udo:
„Nach einem schönen Ankertag im Päckchen kam etwas Wind auf. Ein Anker für zwei Boote ist
übrigens nicht so ideal, wir mussten ordentlich Gas geben, um mühsam langsam vom Schiet
wieder frei zu kommen. Wir verholten uns gleich in die Außenmarina Lauwersoog, nicht
bedenkend, dass wir Springniedrigwasser hatten, was unsere Liegeplatzmöglichkeiten sehr
einschränkte.
Weiter ging es für einen 4tägigen Aufenthalt nach Borkum. Auf dem Weg nach Langeoog, kurz
vor der Ansteuerungstonne, wurde der Himmel schwarz, und ein Unwetter setzte ein, wie wir
es noch nie erlebt hatten. Maximale Sichtweite eine Bootslänge und prasselnder Regen bei
10 Bft, der richtig weh tat. Nach einer halben Stunde Richtung offener See ließ der Regen
nach, und wir waren wieder an der Ansteuerungstonne.
Auf dem Rückweg haben wir uns in Lemmer von der Miringa getrennt. Wir fuhren weiter über
Den Oever nach Texel, wo wir das große Hafenfest erleben durften. Außerdem verbrachten wir
einen sehr schönen Tag in Ecumare, der Seehundaufzuchtstation auf Texel.
Wir sind ca 320 Meilen gesegelt bei grandiosem Sommerwetter und hoffentlich wird es
nächstes Jahr genauso schön. 22 Reisetage, davon 11 Hafentage
Auch dieses Jahr waren Heinrich und Ursula Boltendahl wieder auf den heimischen
Binnengewässern unterwegs.
Die „Näshörn" wurde nach Brandenburg getrailert und im Mai wurde die erste Runde auf dem
„Scharmützelsee" gedreht.
Pittoreske Orte wie Blossin und Senzig wurden besucht. Über Wollzin und Zeuthen ging es
zum Kalksee. Auch Köpenick (auch ohne Hauptmann sehenswert) und Potsdam gehörten zu den
angelaufenen Städten. Als das Wetter schlechter wurde, beschloss man nach Rahndorf zu
fahren, Abschied von Freunden zu nehmen, die Näshörn auf den Trailer zu packen und den
Heimweg anzutreten. Diesmal sind 1280 km getrailert worden und 735 Km motort.
Das Gebiet Nordsee / Ostsee wurde von Stephan Colsman zumeist alleine (nur in der letzten
Woche mit weiblicher Crew) besegelt, mit seinem 8.20m Trimaran der „Saga II".
Es ging von Stavoren über die Nordsee und den NOK in die dänische Südsee.
Er schreibt:
„Es bleibt weiterhin ein Gerücht, dass ein Multihull im Seegang wesentlich ruhiger liegt
als ein Monohull. Der NOK ist schön ------ langweilig, das Schleusen einhand allerdings
ein Abenteuer.
Für die Watt Olympiade lohnte sich ein Hafentag in Brunsbüttel und ein lange anhaltender
Lachmuskelkater war die Folge.
Auch Stephan hat ein paar Tipps zum Weitergeben.
In den NOK - Schleusen können die Fender nicht tief genug hängen, sofern man an den
Schwimmstegen, welches eine nette Umschreibung für glitschige Rutschfallen ist, festmacht.
Muss man allerdings ins Päckchen, hängen die Fender wieder zu tief.
Die Leitern in Holtenau zum Schleusenmeister und wieder zurück zum Boot sind ganz schön
hoch und man benötigt alle Hände.
Dieser Törn war 870 Meilen lang. 27 Reisetage, 22 Segeltage, 5 Hafentage
Als Überführungstörn in ihr neues Heimatrevier wurde die „La Mer" vom Ehepaar Bechem von
Makkum nach Mönkeberg in der Kieler Förde gebracht. Da das alte Revier wohl was dagegen
hatte, verlassen zu werden, war das Wetter entsprechend. Viel Wind, hohe Wellen inklusive
Grundsee vor Terschelling, schlechte Sicht, heftiger Regen und das bei 12 Grad auf der
Nordsee. Danach wurde das Wetter besser und man verbrachte schöne Tage auf der Ostsee unter
anderem mit Werner Galow. Man hat 700 Seemeilen zurückgelegt und 15 Häfen besucht.
Sie freuen sich als neuer AGFS Außenposten in der Kieler Förde über rege Besuche.
So jetzt fehlen noch unsere drei reinen Ostsee Törns in diesem Jahr.
Unser Einhandsegler Manfred Ketels war in diesem Jahr 466 Seemeilen alleine mit der
„Stups" unterwegs. Er hat auf seinem Weg von Fehmarn nach Südschweden und Süddänemark und
zurück gesegelt. Das Wetter war immer sehr sonnig, aber nicht warm. Der Wind erlaubte
zeitweises Segeln bis Karlskrona. Zurück fast immer gutes Wetter wenig Regen. Nur einmal
Nebel, Starkwind ja, aber keinen Sturm.
Eine Besonderheit war die Begleitung durch einen Schweinswal, der immer wieder an beiden
Seiten vorbeizog und sich um seine Längsachse drehte, um seinen Bauch zu zeigen.
Dies scheint wohl ein Zeichen von Zuneigung zu sein. Ein gewisser Höhepunkt war der Besuch
der norwegischen Freunde in Ystadt. Gemeinsam wirde die Steinsetzung von Ales Stenar auf
Christiansö nördlich von Bornholm besucht.
Sein Fazit: Weniger Seemeilen als je zuvor, mehr Hafentage als je zuvor, wieder mehr
motort als gesegelt, aber ich habe mich wohlgefühlt.
76 Reisetage, davon 19 Segeltage
Das Ehepaar Ingrid und Rainer Peters hat zwei Monate auf der „Heike" in der Ostsee
verbracht. Los ging es in Eckernförde. Besegelt wurden Dänemark und Schweden
(u. a. schwedische Schären, Götakanal, Vänern und Vätternsee) zurück über Sonderburg nach
Eckernförde.
Zum Wetter trafen die beiden folgende Aussage: durchschnittlich 21 Grad, der schwedische
Sommer überhaupt. Insgesamt nur 2,5 Tage Regen, davon einmal nachts. Wind von 0 – 9 alles
dabei aber meistens aus den richtigen Richtungen, da wir von Ost nach West durch das blaue
Band Schwedens gefahren sind. (Herz, was willst Du mehr)
Besonderheiten gab es auch:
dänische Kronen helfen in Schweden nicht wirklich.
Auf der Insel Hanö muss man gut zu Fuß sein.
Die Schären bieten Gelegenheiten zu Erlebnissen beim Anlegen an den Felsen.
Auch muss man hier genau nach Karte fahren, sonst rummst es schon mal.
Die Schleusentreppen des Götakanals und die Wasserfälle in Tröllhatten gehören zu den
Highlights.
Ínsgesamt 1109 Seemeilen
59 Reisetage, 43 Segeltage, 16 Hafentage
Auch die beiden geben gerne ein paar Tipps weiter:
Für die Schären die schwedischen Karten benutzen.
Für Götakanal – Vänern- und Vätternsee haben wir alte Karten benutzt (20 Jahre alt).
Bis auf eine Tonne ist alles so geblieben.
Durchfahrtsgebühren für den Götakanal ca. 730€ inklusive Liegeplätze.
Für den Trollhättenkanal 95 € ohne Liegeplätze. Breite Boote bezahlen einen Zuschlag.
Kaum Internet vorhanden, wir haben einen schwedischen Stick (10 GB), der auch für Dänemark
einsetzbar ist, für 30€ gekauft.
So nun zum halben Jahr des Ehepaars Ute und Peter Roth auf der „Ruby Tuesday" in der Ostsee.
Ostseerunde vom 10.04.13 – 06.10 2013 von Hamburg über Helgoland, Dänemark, Polen, Litauen,
Lettland, Estland nach St.Petersburg (auf 59 Grad 53 Minuten Nord und 30 Gad 15 Minuten Ost
der östlichste Punkt der Reise) und über Finnland, Alandinseln und Schweden, Bornholm nach
Heiligenhafen. 8 Länder in sechs Monaten. Das erste Mal für sie Segeln ohne Zeitlimit.
Die Anmerkung zum Wetter: es hätte fast nicht besser sein könne. 10 Regentage, 9 Hafentage
wegen Sturm ansonsten SONNE, SONNE, SONNE und angenehme Temperaturen.
Nach den tollen Hansestädten genossen sie die polnische und litauische Küste, segelten die
kurische Nehrung nach Nida und zum Memeldelta und entlang der Lettischen Küste. Je weiter
sie nach Osten kamen, umso wärmer wurde es. Die estnischen Inseln lagen auf dem Weg nach
Riga. Von dort nach Tallin und weiter nach Vergi. Sturmbedingt zunächst nach Finnland, wo
sie in den Schären östlich von Helsinki traumhaft schöne Ankerbuchten gefunden haben.
Die Fahrt nach St. Petersburg verlief ohne Probleme. Sie wurden freundlich einklariert und
konnten diese Stadt 8 Tage in vollen Zügen genießen. Zurück ging es über Schweden und
schlussendlich klang dieser an Eindrücken reiche Törn auf Bornholm aus.
Die vielen Städte, vor allem Danzig, Riga, Tallin und Helsinki waren faszinierend.
St. Petersburg aber war fantastisch. Die deutsche, polnische und baltische Küste war neu
und schön für sie, die finnischen und schwedischen Schären haben sie in ihren Bann gezogen.
Da möchten sie unbedingt nochmal hin.
Selbst 6 Monate waren für diesen Törn zu kurz und trotzdem ist es ein Geschenk, jeden Tag
segeln zu können oder auch nicht, wenn das Wetter nicht passt. Und diese Zeit lässt es
sich auf einem Segelboot sehr gut leben.
Und nun zu den Tipps der beiden.
St. Petersburg auf dem eigenen Kiel zu erreichen ist schon toll. Die Formalitäten für das
Visum und die fast undurchschaubaren Hinweise, wie man sich in russischen Gewässern zu
verhalten hat, sollten einen nicht abhalten doch dahin zu segeln. Wenn man sich einmal mit
dem Formalismus auseinandergesetzt hat und sich an die vielleicht nicht immer
nachvollziehbaren russischen Befahrungsregeln hält, ist alles halb so schlimm.
Dafür umso beeindruckender, wenn sich dann endlich die Skyline von St. Petersburg zeigt.
Diese Reise war insgesamt 4139 Seemeilen lang.
180 Reisetage, 129 Segeltage mit 10 Nachtfahrten und 51 Hafentage.
Der Langzeit Bericht von Uwe Schorn liest sich sehr spannend. Er ist so interessant wie
seine Segelreviere. Der Wunsch mit seiner „Tara" auszusteigen und dann erst mal
Stressabbau zu betreiben, blieb ein frommer Wunsch. Also ging es mit Zeitdruck gegenan
über 470 Meilen nach Norwegen. Nach ein wenig Ausruhen fuhr man nach Prekkostolen.
Anschließend gönnte man sich einen 10 Stunden Marsch, um den „Folgefona Gletscher" zu
besteigen. Dann mal wieder ein wenig Zeitdruck bei der Tour über den Polarkreis nach
Island. Gebraucht hast Du dafür 6 Tage und 18 Stunden. Deswegen hast Du wohl auf die
Polarkreistaufe verzichtet, hättest dich ja auch selber taufen müssen und das ist doch
irgendwie blöd oder??
Zu deinem Glück wurdest du in Island direkt von HALLIE, einem einheimischen Fischer
angenommen und direkt mit zu ihm nach Hause genommen. 20 Minuten später hatte Hallies Frau
das Essen auf dem Tisch. Es wurde ein „schwankendes" Abendessen gespickt mit reichlich Infos
über Land und Leute. Kurz darauf trafen Gaby und Birgit mit dem Flieger ein, um 3 Wochen
mit zu Segeln.
In Siglufjordur ist euch Hallie nochmals über den Weg gelaufen und ihr habt unter anderem
den 70 Meter langen Fischtrawler besichtigt, auf welchem Hallie arbeitet.
In den folgenden Tagen hat die Tara doch so einige Schrammen beim Anlegen an Fischkuttern
bei Hack abbekommen.
Es ist bestimmt ein sehr bedrückt stimmendes Ereignis, mit dem Eigner und den Kindern der
„Falado de Rhodos" zu reden, welche einen Tag später um 2:00 morgens im Sturm bei 12 Meter
Welle gesunken ist. Gott sei Dank haben alle überlebt, aber eine traumatische Erfahrung
war das allemal.
Auch die Fahrt von Island nach Irland war geprägt von grober, stürmischer See und 200 Meter
vor Portrush hat die Radsteuerung Ihren Geist aufgegeben. Mit angebautem Notruder und auf
Pinnensteuerung umgebauter Windsteueranlage wurde der Sturm abgewettert.
Der als Nothafen vorgesehene Portrush (übersät mit Verbotsschildern) erwies sich als
Glücksfall." Als ich morgens wach wurde, stellte ich fest, dass der Hafenmeister mich mit
der Tara sanft verlegt hatte." Morgens stellte sich der Hafenmeister händeschüttelnd als
Robert vor und bot seine Hilfe an. Angesprochen auf diese Schilder meinte er nur lakonisch
„give a shit!"
Charlie, der Monteur, stand plötzlich vor deinem Schiff und du hast dann mit ihm in
Colerain die Ruderanlage repariert.
Auch die Biskaya hat ihrem Ruf alle Ehre gemacht und dafür gesorgt, dass du nur wenig
Schlaf gefunden hast.
Dein Bericht beschreibt sehr schön die menschlichen Erlebnisse und die waren bemerkenswert.
Dein Fazit:
„Mit 4278 Seemeilen hätte ich schon in der Karibik oder bei meinen Freunden in Brasilien
sein können, doch das Nordmeer auszulassen mit all seinen Naturwundern und freundlichen
Menschen hätte mich einer neuen Erfahrung beraubt, die ich nicht missen möchte.
Wer sich abseits der Highways begibt wird mit neuen Erfahrungen beschenkt, die weit über
den Anstrengungen liegen, die Crew und Schiff erdulden durften."
Schöner kann man die Liebe zur Natur und zum Segeln in der Selbigen nicht ausdrücken.
Reisetage 140, Segeltage viele, Hafentage viele
4278 sm, davon 3000 einhand