Fahrtenwettbewerb 2012
Die Karibik
In der Karibik hat unser mittlerweile mehrfacher Atlantikbezwinger ArneSchmidt“, gesegelt. Die „Seven Seas“ hat er dieses Jahr wieder in vertraute Gefilde zurück nach NL gesegelt. Auch die Wiesings können uns nicht nur karibische sondern auch venezuelanische Geschichten erzählen.
Der Atlantik
Trans art lantico: Jens Meyer und Ariane sind zurück, zumindest kurzfristig.
Englischer Kanal Ute und Peter Roth haben die kompletten Schulferien NRW benutzt um den Scilly Islands und der englischen Südküste einen Besuch abzustatten. Die Nord- und Ostsee Die Nord- und Ostsee als unsere Segelheimat wurde wie jedes Jahr gleich von mehreren unserer Segelfreunde besegelt. Die Teilnehmer 2012: Arne Schmidt Rival 34 „SEVEN SEAS“ Udo und Roswitha Skiebe Malö 34 „MA VIE“ Doris +Jörg-Michael Müller Hanse 342 „Miringa“ Melanie und Markus Kaatze Sailart 18 „Maja Melaka“ Ulrich Boltendahl 7 KR „Fenua Ura“ Frank und Uta Grone Dehler 36 SQ „SPIRIT OF DIANA“ Jörg Schöddert Degeroe 28 MS „Ille“ Michael Röhrig H-Boot (Regatta) “Semper Fidelis” Kurt Pastors Phantom 30 “Kuddel´s P” Michaela Pfeiffer Phantom 30 “Kuddel´s P” Uwe Schorn Rival 38 “Tara” Kurt Schulze ¼ ton Waarship “Windrose” Jens Meyer Marieholm 32 „Chiloe“ Familie Mai Rival 38c „Lanita“ Ute+ Peter Roth Dufour 39cc „Ruby Tuesday“ Manfred Ketels Ohlson 8:8 “Stups” Die „TARA“ wurde von Uwe Schorn alleine oder mit unterschiedlichen Mitseglern/Innen mit 8,5 Knoten durch die Nordsee gesteuert, im Nordostseekanal ging man mit Ozeandampfern auf Tuchfühlung, strafverschärfend gab es dann auch noch einen Motorausfall beim Queren des Verkehrstrennungsgebietes. Nun ja, wie hieß es so schön: nur keinen Stress vermeiden! Habt ihr bestimmt nicht. Der Kalmarsund gehört nach deiner Aussage zu den schönsten Fleckchen Erde, die du seglerisch bereist hast. Den Göta Kanal mit seine 66 Schleusen und 92 zu überwindenden Höhenmetern hast Du mit den Mädels, Gabi Grothe und Birgit Nieder, gut gemeistert. Ich nehme mal an, Schleusen könnt ihr jetzt im Schlaf!!
Die „SEMPER FIDELIS“, ein Regatta H-Boot (nur 8.28 lang und ziemlich niedrigbordig) wurde von Michael Röhrig nach technischen Abstimmungen Einhand nach Bornholm gesegelt. Dort kam er einen Tag vor der Ankunft der „charmanten Crewverstärkung“, deiner Freundin Heike an. Gemeinsam habt ihr Bornholm umrundet und Fahrrad und Busausflüge unternommen. Die Erbseninseln hast Du dir doch nur für einen weiteren Aufenthalt aufgehoben. Gib´s doch zu!
„KUDDEL´S P“ wurde vom Senior Kurt Pastors nordgehend in einer spannenden Fahrt durch das nächtliche Amsterdam gefahren. Fahrtbeginn 1:00 morgens. Man war aber erst um 3:00 im Sixhafen. Sich zwischen Kreuzfahrtschiffen bewegen kann man getrost als sehr spannend bezeichnen. Und nochmals die „KUDDEL´S P“ diesmal mit einem weiblichen Pastors Kapitän. Michaela Pfeiffer hat den Weg von Warns über Harlingen, Den Helder, Ijmuiden und Volendam zurück nach Warns erst antreten können als der Wind weniger wurde. Der hatte sich aber offensichtlich verausgabt, so dass Segeln oft nur so gerade eben möglich war. Der letzte Hafentag bescherte dann den Besuch des Fischereifestes in Stavoren.
Die „ILLE“ mit Jörg Schöddert, ein Motorsegler, wurde dieses Jahr wieder ihrer Zier, nämlich ihrem Mast beraubt, mit allen notwendigen Lichtern versehen und fungierte für jeweils gemischte Crews als Motorboot. Diese Tour führte über den Rhein, Venlo, über den Ardennen-Kanal bis hin auf die Seine nach Paris. Im Port d´ Arsenal liegend konnten von dort aus alle interessanten Hotspots zu Fuß erreichet werden. Insgesamt eine Tour, die auch für einen eingefleischten Segler wunderschön war und die er als „nachahmenswert“ weiter empfehlen kann. Die Tipps hatten wir eben schon.
Die „MA VIE“ mit ihren Eignern Roswitha und Udo Skiebe war in diesem Jahr wieder mit Familie Müller, Doris und Jörg-Michaelund ihrer „MIRINGA“ unterwegs und hatten wesentlich besseres Wetter als im letzten Jahr, nur die Wolkenbrüche zwischen Durgerdam und Hoorn waren nicht so prickelnd. Dafür hattet ihr das Vergnügen, das Grachtenfest zu erleben. Alles in allem ein sehr schöner, harmonischer und abwechslungsreicher Urlaub. Na bitte, geht doch!!
Die „CHILOE“, eine Marieholm wurde von Jens Meyer und Ariane über Monate auf den großen Törn über den Atlantik nach Südamerika vorbereitet. Diese Tour haben sie gemacht und dabei 7900 sm insgesamt zurückgelegt. Sie waren 117 Tage auf See und die längste Strecke am Stück waren 1200 sm in 14 Tagen. Wie bereits erwähnt sind die beiden kurzfristig zurück, fliegen aber Weihnachten wieder für einige Wochen Sommerurlaub dort hin. Wohin und wie es weiter geht wissen beide noch nicht, aber ich denke, sie werden, wenn alles gut geht ihren 58 durchsegelten Nächten noch ein paar hinzufügen.
Die „SPIRIT OF DIANA, Uta und Frank Grone haben sich in diesem Jahr in der Lübecker Bucht vergnügt, weil das Wetter das Erreichen aller anderen Ziele vereitelt hat. Sie selber sagen: wir hatten nicht die Energie bei unkalkulierbarem Wetter 400 – 500 Meilen nach Holland zurück zu kreuzen, und haben das Wetter für nette Ausflüge genutzt und sind zu dem Schluss gekommen, dass Hamburg immer wieder eine Reise wert ist. Dass auch Kleinigkeiten besonders sein können, zum Beispiel, wenn es draußen hackt, einen guten Rum an der Bar des traditionellen Kieler Yachtclubs zu nehmen oder einen verregneten Tag in der Wellness-Oase des Arosa Hotels von Travemünde als Balsam für die Seele zu sehen.
Ulli Boltendahl hat mit der „FENUA URA“ gleich zwei Törns gesegelt. Der zeitlich erste war ein reiner Männertörn bei beständigem Hochdruckwetter, annehmbarer Lufttemperatur von 20-24 Grad und Wind mit 4 Beaufort aus nördlichen Richtungen, eben „Kaiserwetter!“. Nachdem bei der Kontrolle (Zoll) auf See alle Klarheiten aus dem Weg geräumt waren, rauschten die Jungs mit dem superschnellen Schlauchboot wieder ab. Gott sei Dank haben sie am folgenden Tag noch rechtzeitig bemerkt, dass sie die „Fenua Ura“ schon kontrolliert hatten und sind wieder abgedampft und eroberten das nächste Opfer. Auf dem zweiten Törn wurde Familie Boltendahl Junior von der „LIBERTINE“ begleitet. Nachdem das schlechte Wetter vorbei zu sein schien, startete man in den wohlverdienten Urlaub. Hafen und Inseltage wurden zum ausgiebigen Besichtigen und Relaxen genutzt. In Blankenberge hat man dem Wetter gehorchend kehrt gemacht und lieber Breskens besucht. „Bis auf eine schwere Gewitterfront, die uns beim Auslaufen aus Ijmuiden erwischte und uns bis kurz vor Texel begleitet hat, war uns das Wetter eher sommerlich wohlgesonnen“, war das Fazit.
Ute und Peter Roth hatten eine Planung für dieses Jahr: „ Nachdem wir im letzten Jahr schon mit der „RUBY TUESDAY“ zu den Scilly-Inseln gesegelt sind und es uns dort so gut gefallen hatte, wollten wir dieses Jahr unbedingt wieder dorthin. Olympiade in England hin oder her, gerne in einem Rutsch von Urk bis zu den Scillys, um dann von dort Stück für Stück über die cornische Küste, die französiche Küste und die Kanalinseln wieder nach Hause zu segeln. Geworden ist es etwas anders bedingt durch viel Wind und hohe Wellen und Wind aus der falschen Richtung.“ Auch die beiden haben Wasser an Stellen gefunden …….. Man hat sich bis Honfleur durchgekämpft und dann beschlossen ab hier Urlaub zu machen. „Von Honfleur sind wir mit einem kurzen Zwischenstopp in Cherbourg, um auch dort die Tide abzuwarten, zu den Kanalinseln, nach 10 Tagen weiter zur Ille de Brehat, Lezardrieux und Tregastel an der französichen Küste und von dort bei inzwischen sommerlichem Wetter weiter zu den Scillys. Die Scilly-Inseln haben wir umwandert und umsegelt und in vollen Zügen bei Sonne und doch sehr viel Wind genossen. Nach 9 Tagen haben wir uns auf den Weg zur Heimat gemacht und sind über den Helfordriver (erstes deutsches Boot in diesem Jahr), Fowey, Dartmouth, Swanage und Isle of Wight nach Hause gesegelt. In allen Häfen war kaum Betrieb, es gab genügend freie Moorings. Von der Olympiade haben wir vor Weymouth nichts gemerkt, wohl sind wir im Solent in die Eröffnungsregatten der Cowes Week geraten. Wie das Wetter immer so ist, mussten wir leider von der Isle of Wight bis Amsterdam ziemlich viel motoren. Der Wind war dann zur Abwechslung mal weg. Insgesamt waren sie 41 Tage unterwegs und haben 1498 sm gesegelt.“ Tip: Trotz der langen Anreise lohnt es sich zu den Scillys zu segeln, unbedingt auch die süd-westliche Küste von England (Devon, Cornwall bis Lands End) besuchen.
Diesmal waren Kurt und Roswitha Schulze mit der „WINDROSE“ unterwegs und haben, nachdem sie einen Tag zwischen Aero und Schleimünde gekreuzt haben, den Rest auf der Schlei verbracht. Wartungsarbeiten in der ersten Juliwoche bei gutem Wetter machen bestimmt mehr Spaß als bei Sauwetter, was dann in den nächsten vier Wochen so war. Kaum zu Hause war der Sommer da, einzige Bemerkung dazu „auch schön!“ Der Urlaub musste leider wegen einer Augen OP unterbrochen werden und das Resümee lautet: „Wir haben das Beste draus gemacht – kurze Tagestörns, Konzert und Kinobesuche, sowie fröhliche Bordrunden mit Stegnachbarn wechselten einander ab. Ein Freund tröstete mich wie folgt: Kurt denke immer daran, ein Segeltag ist ein verlorener fröhlicher Hafentag.“ Lieber Kurt ich hoffe wirklich, dass Du bis 90 so weitermachen kannst.
Manfred Ketels segelte mit seiner Stups in insgesamt 94 Reisetagen und 28 Segeltage von Burgtiefe über Skagen nach Süd – Norwegen und West –Schweden. Der lang anhaltene SW Wind hätte fast sein Treffen mit den norwegischen Freunden verhindert da es von Strömstad gegenan ging. Pünktlich zu Mittsommer war er dann in Norwegen. Auch zurück nervte der ewige SW wieder. Auch zeigte sich das auf Kartenplotter nicht 100% verlass sein muss. Aber die Ohlson ist ein gut gebautes Schiff, so das die leichte Berührung eines Steines keine Spuren hinterließ. (mehr Infos zu dieser Reise: www.systups.de unter 201)
Familie Mai, also Thomas, Anita und Lisa, haben zusammen mit Freundin Tina (beide segeln 420er) die „LANITA“ zwei Wochen nach der Überführung mit Horst Guntermann bei SSW 8 nach Rendsburg dort abgeholt. Dort begann der gemeinsame Urlaub mit der „BLAUEN MAUS“ von Familie Otto. In 3 Tagen ging die Fahrt nach Bornholm. Sie haben dort die Insel umrundet und viele Busausflüge gemacht. Der Weg nach Rügen war beschwerlich (74 Meilen auf der hohen Kante) aber machbar. Auch dort wurden viele Ausflüge gemacht. Es war schon erstaunlich zu sehen, was sich in den letzten 20 Jahren dort getan hat (solange war man nicht mehr dort gewesen). Das Ozeaneum in Stralsund wurde besucht. Die Wallensteintage wurden genossen, bevor man langsam Richtung Heimat segeln musste. Der Ostwind war schön, aber zu schwach, so dass man doch motoren musste und vor Norderney kam dann das unerwartete Tauchmanöver (Fischernetz in der Schraube) bei 14 Grad Wassertemperatur. Die beiden Schiffe waren es auch, die eine beleuchteten Yacht an einer grünen Tonne festgemacht, erleben durften. Da sich die Yacht vom Rettungskreuzer nicht helfen lassen wollte, wurde sie aufgefordert zu ankern!!
Die „MAJAMELAKA“ wurde von ihren Eignern, der Familie Markus und Melanie Kaatze mit den Kindern erst nach Thiessow auf Rügen getrailert um von da aus mit zwei befreundeten Booten, einem Folkeboot und einer Shark 24 die Insel zu umrunden. Schade ist, dass die Übernachtungstarife offensichtlich eine Schiffsgröße von 5,20 nicht berücksichtigen und viele Hafenmeister dies für die Breite des Schiffes hielten. Um die Logistik um eine Herausforderung zu bereichern, wurde die Tochter Lara auch noch zu den 420er Jugendmeisterschaften nach Hamburg gebracht um Training und Regatta segeln. Wie gut, dass es keine Probleme gibt sondern nur Herausforderungen, die es zu meistern gilt.
Und nun noch ein paar Worte zu den Herausforderungen, denen sich Arne Schmidtmit seiner „SEVEN SEAS“ gestellt hat. Unterwegs war er 4 Jahre, hat viermal den Atlantik überquert und dabei 17500 sm gesegelt. Er hat ca. 250 bis 300 Segeltage erlebt. Wettertechnisch hat er so ziemlich alles erlebt, von totaler Flaute (die längste gab es auf der dritten Atlantiküberquerung und dauerte mit kurzen Leichtwindunterbrechungen fast 3 Wochen) bis Sturmböen von 10 Beaufort. Seine Fahrt ging vom Ijsselmeer-Belgien-England und Spanien nach Madeira, den Kapverden, Martinique, zu den kleinen Antillen (Tobago bis Antigua) wieder zu den Azoren – Madeira und den Kanaren wieder nach Antigua und 2012 einen ähnlichen Weg wieder in heimatliche Gefilde. Auf dieser Tour hat er 90 Häfen oder Ankerplätze besucht, 31 Inseln angelaufen in 16 Ländern oder autonomen Gebieten. Die zweite Reise hat er mit „SCOTT“ unternommen, die er 2012 in Curacao besichtigt und gekauft hat. Widrige Umstände verhinderten eine komplette Bestandaufnahme. Erst nach der Übergabe konnte man einen Überblick über den derzeitigen Zustand bekommen. Das Ergebnis waren 10 Tage reparieren, einkaufen, putzen, ausmisten, bevor man am 22.04.2012 nach Antigua auslaufen konnte. Etwa drei Stunden nach dem Auslaufen fand seine segelunerfahrene Liebste die Bodenbretter der Pantry in einem Öl-Wassergemisch schwimmend vor. Außerdem war wohl noch so einiges andere nicht dicht, aber ihr seid heil angekommen. Habt zwar dann etliche Tage mit Ausräumen und Trockenlegen verbracht, seid aber der Meinung, dass sich eine großangelegte Überholung lohnt. Dein Fazit dieses Törns, nie gegen Wind und Strom aufkreuzen und wenn doch, dann nur mit einem dichten Schiff.