Fahrtenwettbewerb 2014

Moin, moin liebe Motor- ,Wind- und Wassersportler,
es ist schon wieder ein Jahr vergangen und auch dieses Mal beginnt die Wintersaison mit vielen gelesenen Berichten. Genau genommen waren 1 Flottillenbericht (der 6 Schiffe betrifft) und 12 Einzelberichte bis zum 09.11 bei mir angekommen. Und das Ganze ohne Anmahnen und nachtelefonieren. Euch allen ein ganz dickes Lob. Aber auch die paar Nachzügler fanden noch Ihren Platz und ich hoffe es ist wie immer lustig und informativ verpackt und vor allen Dingen leicht verdaulich. Alles in Allem berichte ich heute über 19 Urlaube. Jeder ist ein bemerkenswertes Unikat. Viele Berichte sind dieses Jahr so schön geschrieben, dass man jeden davon hier lesen sollte.
Warum ich den Motor mit in die Überschrift genommen habe ist ganz einfach. Diesmal sind auch wieder tolle Berichte übers Motorbootfahren dabei. Auch diese gehören zu uns und der AGFS und sollten deshalb auch die ihnen gebührende Beachtung bekommen. Sie sind ja nicht nur unsere Helfer bei der Pfingstregatta sondern Freunde und Kollegen. Und man kann auch mit dem Motorboot wunderschöne Touren machen. Das haben ja auch schon ein paar von euch bewiesen.
Legen wir dann mal los mit den Revieren und deren Besucher
* Die Welt und Umgebung (präzisiert Europa und Afrika)
Auf diesem Trip ist uns „Uwe“ Schorn, der sich auf den Weg gemacht hat seinen Traum zu Leben.
* Nordsee und englischer Kanal
Uta und Frank Grone
haben wieder in Ihrem Wohnzimmer gesegelt (würde Boris Becker jetzt sagen) und alle Achtung Michael Röhrig war bis auf eine kleine Etappe auch einhand dort unterwegs.
Martin Kampmann
segelte ebenso einhand von Workum nach Norwegen und mit
Sohn Maximilian
zurück.
Jan Winschermann und Sonja Welters
segelten von Workum über Helgoland nach Hamburg, von dort durch den NOK in die Ostsee hoch bis zum Limfjord nach Thyborön. Zurück ging es über Sylt und Helgoland nach Lauwersoog / Workum.
* Die Ostsee und die Schlei
Die Ostsee als die Segelheimat vieler Segler wurde wie jedes Jahr gleich von mehreren unserer Segelfreunde besegelt.
Unsere Ijsselmeer – Flüchtlinge die
Wiltrud und Rainer Bechem
hat ihr neues Revier ausgiebig erkundet.
Ute und Peter Roth
haben wieder sehr viel Zeit damit verbracht ohne Zwang und Stress bis zum Norden des bottnischen Meerbusens zu kommen.
Manfred Ketels
hat wie immer einhand  Dänemark und Westschweden besucht.
Und die bereits erwähnet Flottille bestehend aus den Schiffen
Ma Vie, Miringa, Lanita, Padua, Helli und Vida
hat zwar nicht die ganze Zeit gemeinsam verbracht, aber die Hin- und die Rückreise doch größten Teils. Lediglich die
Lanita
verließ für eine Woche die Flottille um bei der Warnemünder Woche als Trossschiff für die 420er Flotte der ETUF – Jugend zu dienen. Außerdem nahm man  die Gelegenheit war mal an einer richtigen Seeregatta teilzunehmen und segelte die Küstenregatta mit. Thomas meinte dazu hinterher nur, dass sie das einzige Regattaschiff mit weißen Segeln, Fahrrädern und einem größeren Getränkevorrat an Bord gewesen seien.
Die Miringa blieb später noch ein wenig länger in der Ostsee und wurde von dort in ihr Winterlager in Bremen überführt.
Und last but not least
Kurt und Roswitha Schulze
haben seinen 86.Geburtstag auf der Schlei mit Freunden verbracht.
* Das Ijsselmeer, west- und ostfriesische Inseln
Jochen Dietel hat mit Tochter Julia
und Crew einen Plattboden
gechartert und damit das Wattenmeer unsicher gemacht, aber auch Familie Baston hat sich dort mit ihrem neuen Schiff, der Rubina herumgetrieben
Familie Pastors
(wirklich Familie man war zu fünft unterwegs) haben die Tage im südlichen Ijsselmeer genossen.
* Neue deutsche Bundesländer
Das kann doch nur ein besonderer Motorboottrip sein. Ist es auch:
Familie Rick
hat sich 73 Tage Zeit genommen, doch dazu später mehr.
Damit haben wir schon mal einen groben Überblick über unsere Reviere und sehen uns die Reisen, die Segler und die Boote im Einzelnen an, dieses Mal wieder im bunten Mix.
Die „Tara“ wurde von Uwe Schorn
alleine gesegelt. Nur zum neidisch werden hier mal alle Standorte die er angegeben hat:
Von Lagos nach Culatra, Portugal nach Ayamonte, Spanien, Rabat, Essouira (Marokko), La Graciosa, Lanzarote, Fuertoventura, Gran Canaria, La Palma, El Hierro, Kanaren, Sal, Sao Nicolao, St. Luzia, Sao Vincente, Kap Verden.
Ich weiß nicht wie es euch geht für mich klingt das nach Sommer, Sonne, Sand und Meer, oder nach einem Angebot eines großen Reiseunternehmens.
Weil es so lebendig beschrieben wurde hier zwei Auszüge (wörtlich) von Uwe.
Marokko war mein nächstes Ziel und es erwies sich als Traum aus 1001 Nacht. Ich verbrachte 4 Wochen dort. Die Menschen waren sehr hilfsbereit und freundlich. Die Märkte außerhalb der Touristencenter waren so authentisch wie vor 1000 Jahren. Frischfleisch wurde direkt geschlachtet und die Auswahl an Gemüse, Obst und frischen Tees zu Spottpreisen, die jedes Handeln verboten, waren sehr überzeugend.
Die Friedlichkeit der Menschen, die Zurückhaltung und Ehrlichkeit und Liebe zu ihren Kindern hat mir gezeigt, dass es richtig war diesen nicht ganz üblichen Kurs zu wählen.
Und die Zweite:
Die Kanaren waren das nächste Ziel der Tara, die 2-tägige Überfahrt war sehr ruppig und aus meinem ersten Hafen auf der Insel La Graciosa, der nur halb voll war, wurde ich wieder hinaus geschickt, weil ich mich nicht in Madrid, bei wem auch immer angemeldet hatte. Willkommen in der Krise, dachte ich mir und ging ohne Genehmigung vor Anker, auf einem Ankerplatz, der sich als der schönste der Kanaren herausstellte.
Auch aus anderen Häfen in Fuerteventura wurde ich herausgeschickt oder solange herum geschickt bis ich wütend und resignierend ihnen (ungehörterweise) sagte was sie mich mal könnten und bin dann die Nacht durch gesegelt nach Gran Canaria, wo man auch erst meinte, dass man mir keinen Liegeplatz garantieren könnte, da ja die ARC (Atlantik Rally for Cruiser) 2 Monate später starten sollte. Auch ein friedliebender Mensch musste dann mal eine Drohung aussprechen und dann bekam ich endlich einen Platz für 4 Tage zugewiesen. Weiter ging es nach Teneriffa, wo mich Birgit wieder besuchte. Wir mieteten uns ein Auto und erkundeten die tolle Insel.
Von El Hierro segelte ich 7 Tage bis zu den Kap Verden und genieße z. Z. die Inseln und die tollen Menschen. Es gibt auf den ganzen Kap Verden nur einen Hafen und der ist auf Sao Vicente. Ansonsten hat man hier bisher nur windige Ankerplätze. Auch gerade, als ich diesen Text schreibe sind wir wieder eingeweht und Böen bis 35 Knoten Wind ausgesetzt.
Trotzdem sind die Kap Verden bisher traumhaft. Hier werde ich ca. 3 Monate bleiben, bis es weiter nach Brasilien geht.
Da kann man nicht mehr viel zu sagen außer: Ich wünsche Dir dass du, egal wo du bist, findest was du suchst. Wir freuen uns auf weitere schöne, phantasieanregende Zeilen und tolle Fotos auf deiner Homepage „sy-tara.de“ Zurückgelegt (nur für die Statistik) hat Uwe 2570sm an 220 Reisetagen (Hafentage hat er nicht angegeben).


Die „Semper Fidelis“
ein Regatta H-Boot (nur 8.28 lang und ziemlich Niedrigbordig) wurde von
Michael Röhrig
einhand von Hellevoetsluis via Stellendam, Oostende ,Dünkirchen und  Calais nach Dover, Eastbourne  nach Boulogne sur Mer gesegelt. Zurück über Dünkirchen via Cap Gris Nez, Blankenberge nach Hellevoetsluis .
Seine Aussagen zum Wetter: 70-80% der Windvorhersagen stimmten nicht, er hatte viel unangekündigten Schwachwind bzw. sogar Flauten zu bewältigen, allerdings waren der Sturm- und der Starkwindtag angekündigt worden. Er hat sich über wunderschöne Nachtfahrten gefreut, eklige Flauten mit Dauerschwell überstanden und die Erkenntnis gewonnen, dass auch driften eine Art der Fortbewegung ist. Freundlicher französischer Zoll in Calais und „Stuff“ am Steg in Dover waren eine echte Überraschung. Aber die größte Überraschung war, dass 95% aller Segelyachten die ihm begegnet sind auch bei Wind motort sind. Insgesamt war Michael 21 Tage unterwegs und hat von den 405,2 sm die er an 14 Segeltagen absolviert hat nur 20 sm motort.


Die „Ma Vie“ mit ihren Eignern Udo und Roswitha Skiebe hat dieses Jahr das Flottillensegeln mitgemacht. Ebenso mit von dieser Partie waren die
„Lanita“,
Anita, Lisa und Thomas Mai,
die „Padua“,  
Monika und Udo Hackert,
die „Helli“,
Monika und Horst Guntermann,
die „Miringa“
Doris und Jörg – Michael Müller
und die „Vida“
Claudia, Julia und Frank Elsner.
Mit Unterbrechungen wegen Starkwind und einem völlig veränderten Seegat bei Lauwersoog ist man dann doch in Cuxhaven angekommen. Und dort traf man auf die nächste Herausforderung. Kurzgesagt in ganz Cux gab es keine Kutterscholle! Das geht gar nicht,  aber so was von gar nicht.
Nach der glücklicherweise problemlosen Schleuserei auf dem NOK, fiel die ganze Armada dann abends in Heikendorf bei Bechems ein, die dort jetzt ihren Liegeplatz haben.
Die Ostsee zeigte sich erst einmal von ihrer windigen Seite und das auch noch aus NE-E.
Auf der Ostsee seid ihr erst jeder eurer Wege gesegelt um euch dann alle in Vitte auf Hiddensee zu treffen. Ein Highlight war wohl das public viewing in Warnemünde und Stralsund ist auch immer eine Reise wert.  Interessant war auf der Rückfahrt der Besuch in Darßer Ort. Einlaufen nur im Notfall erlaubt. Aber was sollte denn nun als Notfallbegründung beim Hafenmeister herhalten,  um eine Nacht dort verbringen zu dürfen?  Gunti gab eine „rektale Disharmonie“ an, andere Begründungen wurden nicht mitgeteilt.
Nebenbei bemerkt gab es in dieser Nacht noch weitere 20 Notfälle.
Zum Rücktörn habt ihr wieder die große Gruppe gewählt, es ist alles gut geworden und Udos Meinung dazu: „Für uns war es ein sehr schöner harmonischer Urlaub. Gerade weil es in der großen Gruppe recht zwanglos und fröhlich zuging haben wir uns wohl gefühlt und würden eine solche Reise gerne wiederholen“. Und 3 Wochen schönes Wetter mit Wind mehr oder weniger nur von achtern hat man  sehr selten!! 600 sm sind es geworden.


Die „Spirit of Diana, Uta und Frank Grone sagten zum Wetter: „das war der eigentliche Star dieses Urlaubs, so gutes Wetter hatten wir schon viele Jahre nicht mehr“ eine wie ich finde sehr schöne Bemerkung, weil ihr meist passenden Wind hattet aber immer passende Temperaturen. Die waren sogar so passend dass ihr Beiden sowohl im englischen Kanal als auch im Solent schwimmen ward. Ihr habt euch in diesem Jahr für „chillen“ entschieden und mehr Zeit in Häfen verbracht als sonst. Das Vor-überführen in den Solent hat euch die richtige Grundlage dazu gelegt.
Als Tipp zum Zeit-totschlagen der Pub „King and Queen“ in Hamble und der Biergarten vom Master Builder´s Hotel in Buckler´s Hard im Beaulieu River, sowie das Museum des Flussbesitzers, Lord Montague, ist sehenswert. Ich habe leider keine Ahnung ob es da eine Verbindung zu Romeo und Julia gibt, aber da kann Wikipedia bestimmt weiterhelfen. Leider hat ein Brand den historischen Pier in Eastbourne zerstört und dies konnte man schon über eine Meile bei der Annäherung riechen. Es ist ein sehr trauriger Anblick und ein echtes Unglück für diese Stadt oder besser gesagt für die ganze Region.
Ganz kostenlos bekommen wir auch noch zwei Gourmet Tipps, erstens das „Clubhaus Alberta“ in Zeebrugge; das Steak Grillé dort ist unschlagbar, bekommt aber mittlerweile echte Konkurrenz durch das „Lotje aan´t IJ“ der neuen Amsterdam Marina.

Selbst das Seegras das wir uns eingefangen haben, konnte unser Urteil über diesen Urlaub
nicht ändern: Es war herrlich und erholsam wie lange nicht mehr. An 27 Reisetagen habt ihr
745,2 sm zurückgelegt und euch 9 Häfen näher angesehen.


Auch Kurt und Roswitha Schulze
fanden das Wetter gut, windig, trocken und warm bei Ostwindlage. Ich kann mir vorstellen 
dass dies eine gute Grundlage für einen 5 wöchigen Törn mit eurer „Windrose“ auf der Schlei 
war. Ihr habt euch dazu entschieden, weil über See gehen mittlerweile ein No-Go ist. 
Und nur zur Erklärung für alle Nicht-engländer, das ist wie Kaffee TOGO, nur das eben genau 
das das nicht geht. Dass ausgerechnet an Skippers 86tem Geburtstag schwere Gewitter und 
Sturmböen über euch hinweggefegt sind, dies eure Partylaune aber nicht geschmälert hat. 
Und zusätzlich wurde dadurch für eine wahrlich „aufgehellte“ Stimmung unter der Kuchenbude 
gesorgt.
Unsere Umzügler das Ehepaar Bechem hat mit seiner „La Mer“ ihr neues Heimatrevier 
erkundet. Sie genossen das Segeln bei wenig und viel Wind und haben viele neue Häfen und 
Inseln kennengelernt. Ihr habt ja auch endlich Zeit. Euch ist die dänische Südsee ans Herz 
gewachsen, ebenso der große Belt und das bunte Treiben vor Kopenhagen. Ein Höhepunkt war 
sicherlich das Treffen mit ehemaligen Stegnachbarn aus Makkum mit denen ihr bis zur Insel 
Omö gesegelt seid. Insgesamt habt ihr 1146 sm lang eure neue Freizeit genossen. 
Und deshalb kann ich euren Tipp nur allzu gut verstehen.
Wer kann, sollte so früh wie möglich seinen zeitfressenden Beruf an den Nagel hängen …… es 
gibt so schöne Segelziele.

Das ist nun wirklich mal was ganz Anderes; mit einem Plattboden durch das Watt zu gleiten. Leider hattet ihr durch die Bank weg schlechtes Wetter, viel Wind und wenn es mal segelbar war dann immer auch mit viel Wasser on oben. Lediglich an den letzten drei Tagen kam mal die Sonne zum Vorschein. Genau das haben Jochen und Julia Dietel mit Ralph auf der „
Eersteling“ zusammen erlebt, einmal richtiges Wattsegeln. Das ist ehrlich gesagt für kielgewohnte Segler eine echte Umstellung. Das Segelverhalten ist deutlich anders und die große Abdrift ist ziemlich ungewohnt. Aber wenn man den Bogen mal raus hat, macht es echt Spaß. Was man akzeptieren muss ist, das Kreuzen keinerlei Sinn macht, aber das driften hat doch heute schon einer erwähnt.
Immerhin habt ihr es 14 Tage auf dem platten Boden ausgehalten, 182 sm hinter euch gebracht mit einem ziemlich ausgeglichenen Verhältnis von Segel- zu Hafentagen, nämlich 8 zu 6.


Der nächste Bericht stammt auch von einem Ehepaar dass endlich ohne Zeitlimit Segeln kann und dies auch wieder ein halbes Jahr lang getan hat.
Ute und Peter Roth
waren auf den Spuren von Elchen und Rentieren unterwegs, haben den bottnischen Meerbusen bis Haparanda besegelt und sind mit dem Auto dann bis zum Eismeer vorgedrungen. Sie waren aber auch noch am nördlichsten Punkt der Ostsee und der ist auf den Alandinseln in Törehamn. Ein Landausflug durch Lappland war auch dabei und über Schweden und Bornholm ging es zurück nach Heiligenhafen. Das Wetter wurde erst ab Ende Juni schön (vorher nicht erwähnenswert) und das blieb Gott sei Dank bis Ende August so. Von den vielen Sturmtiefs haben sie nur ein paar Ausläufer gestreift.
Dieses Jahr habt ihr 200 Tage auf der „Ruby Tuesday“ verbracht und es war nach eurer 
Aussage wie ein nach Hause kommen, also vertraut. Ihr seid an 146 Tagen gesegelt und habt 
49 Hafentage dazu benutzt Land und Leute kennenzulernen, notwendige Reparaturen auszuführen 
oder einfach nur schlechtes Wetter auszusitzen. Ganz besonders hat euch die „Landhebung“ im 
Kvarken, der Meerenge zwischen Vaasa und Umea fasziniert. Ein weiteres Highlight habt ihr 
auf eurer Süd Fahrt Richtung Heimat erlebt die Höga Kusten. Dieses Jahr habt ihr euch von 
der Natur gefangen nehmen lassen und seid einfach eingetaucht unter anderem auch in die 
hellen Mittsommernächte. Ein Wehrmutstropfen ist leider die schlechte Kartierung der 
Gewässer im bottnischen Meerbusen. Es gibt viele Steine die nicht verzeichnet sind. 
Und ein solcher im 3-6 m Bereich hat dem Rumpf auch einen Schaden zugefügt, der erst beim 
Auskranen festgestellt wurde. Um solches zu vermeiden sollte man sich ausschließlich an 
die ausgewiesenen Fahrwasser halten, das schmälert allerdings auch sowohl das Segel- als 
auch das Ankervergnügen. In Summe hattet ihr 195 Reisetage, 146 Segeltage mit zwei 
Nachtfahrten. Ihr ward in 49 Häfen und euer Schiff hat euch 3810 sm  sicher getragen.

Man muss nun nicht unbedingt Hellseher sein um zu wissen der jetzt beschrieben Törn ist ein Preisträger. Überschreiben könnte man ihn mit wenn der Vater mit dem Sohne ……
Die Varianta K4 „Majotinka“, Volker und Dieter Seitz, fährt 23 km in einer Stunde (die Kleine ist 6,5 meter lang und hat sich auf eine 5 -Schleusen-Tour vom Baldeneysee bis nach Stavoren (Ijsselmeer) gemacht, genau genommen vom 28.5.-01.06.2014.
Man ist ca. 276 km motort (und getrieben), ca.40 km gesegelt. „Schon seit vielen Jahren haben mein Vater und ich den Traum, auf eigenem Kiel von unserer seglerischen Heimat Baldeneysee zum Ijsselmeer zu fahren. Diverse Kinder, Bootswechsel, Rentnerpläne, Sperrungen der Schleusen,… ließen uns das Vorhaben immer wieder verschieben. Bis zum 28.05.2014  An einem total verregneten Mittwoch haben wir einen Schleusentermin für 13 Uhr verabredet und so gab es auch kein Zurück mehr, als wir am Baldeneysee feststellten, dass unsere sorgfältig verpackte Varianta einen kleinen Wassereinbruch (Schiebeluk nicht richtig geschlossen) erlitten hatte“……..
So beginnt der Bericht von Volker Seitz und er geht spannend weiter, eine Ehrenrunde vor dem ETUF haben wir noch gedreht, bevor es zur ersten Schleusung ging. Direkt 9.5 m geht es hinunter an der Baldeneysee-Schleuse.  Eine imponierende Wand baut sich innerhalb weniger Minuten auf, bevor es dann in die Ruhr geht, die uns mit einer Strömung von ca. 3-4 km/h schob.
Da wir bei dem Wetter die einzigen Fahrtensegler waren, informierten sich die Schleusenwärter gegenseitig und wir hatten schnelle freie Fahrt. Nach weiteren 4 Schleusungen und 30 km  steuerten wir auf den Rhein zu. Zwar mussten wir nur 600 m stromabwärts, aber wir waren sehr gespannt, ob mit der Motorleistung (4 PS Yamaha Viertakter), Strömung, Welle und Verkehr zu bewältigen waren.
Der Rhein hat eine Strömung zwischen 3 und 6 km/h und der erste Test  war bestanden und das etwas flaue Gefühl in der Magengegend verschwand, als wir mal ein paar Meter gegen an Motoren konnten.
Es gab endlich die Zeit für Vater-Sohn und Sohn-Vater Gespräche, die im Alltag oft zu kurz kommen, aber enorm wichtig sind. Mein Vater (77 Jahre jung) und ich (45 Jahre) verbindet neben der familiären Bande schon lange die Liebe zum Segelsport.
Solche Touren sind sicherlich nicht mit jedem Mitfahrer so angenehm, da wir uns (fast) blind aufeinander verlassen können, war es ein echtes unvergessliches Erlebnis.“
Euer Bericht liest sich spannend und enthält viele Infos über den Rhein, die IJssel und 
Euch Beide. Eines soll hier aber nicht unerwähnt bleiben der Abschluss Satz dieses Berichtes
: Vielen Dank an meinen Vater, ohne den ich diese Tour nicht gemacht hätte, an meine 
Familie, die mir ein paar Tage frei gegeben hatte und an Andi, der uns mit Rat und Tat 
(und Auto) zur Seite stand.

Und dieser Bericht stammt nun von Einsendeneulingen.
Familie Baston
hat mit ihrer neuen Yacht „Rubina“ das Ijsselmeer, die Waddenzee und die friesischen Inseln erkundet. Das Wetter hat eure Urlaubs-Premiere mit guten Wetter begleitet, nur zwei Tage Regen und dafür umso mehr baden in der Nordsee (bei ca. 22 Grad macht das Laune). Wegen des teilweise kräftigen Ostwindes habt ihr es vorgezogen nicht weiter als bis Norderney gegen an zu gehen sondern die angenehmen Seiten zu genießen. Als Besonderheiten eurer neuen Yacht habt ihr den Bi-Kiel und Schwert erwähnt, welches es euch ermöglicht hat aufrecht trocken zu fallen. Außerdem konntet ihr durch den geringen Tiefgang von 0,85 m mit raumen Wind im Watt auch außerhalb des Fahrwassers segeln. Ich wünsche euch auch weiterhin viele Gelegenheiten das Cockpitzelt eurer Rubina als Sonnenschutz zu nutzen. Ihr habt in diesem Jahr an 23 Reisetagen 362sm wirklich gesegelt denn nach eurer Aussage habt ihr nur 40 sm und 15 Stunden motort und das meistens für Hafenmanöver.


Und noch eine, allerdings Andere, Vater / Sohn Geschichte. Der neue Eigner der
Seven Seas“, Martin Kampmann, hat nachdem er sich mit seinem Boot vertraut gemacht hat, seine Reisepläne geschmiedet und sich für einen ersten längeren Einhandtörn nach Norwegen entschieden. Um den Anreiz des Ankommens noch zu erhöhen bekam Sohn Maximilian ein Flugticket nach Bergen, um von da den Rücktörn mit zu segeln. Ein toller Bericht den man eins zu eins hier vortragen könnte und es würde nicht langweilig werden. Werde mich aber auf die Besonderheiten und vor allen Dingen an die Tipps halten. Dies war dein ersten mehrtätiger nonstop Schlag einhand auf dem du türkisblaues Wasser erleben konntest, traumhafte Landschaften bei permanentem Sonnenschein und das in der regenreichsten Stadt Europas. Was mir besonders gut gefallen hat ist das bis 12.00 Frühstücken und trotzdem noch 10 Stunden bei Sonnenschein segeln zu können. Auch der Gletscherbesuch per Boot ist eine super Sache, und Handyempfang mitten auf der Nordsee ist auch nicht ohne und hätte ich jetzt nicht gedacht, aber gut zu wissen. Du hast vier Tipps für uns die ich hier auch alle nenne. Da ich selber schon mehrfach in Norwegen war, kann ich vieles deiner Beschreibungen ausdrücklich bestätigen. Doch nun zu deinen Tipps:
1. Skuddeneshaven ist ein guter Ansteuerungshafen von der Nordeee kommend. Die Tankstelle funktioniert ausschließlich mit Kreditkarte.
2. Bergen – dort am Wochenende im Hafen zu liegen bedeutet Party bis in die frühen Morgenstunden, ob man nun teilnimmt oder nicht.
3. Sundal (Maurangerfjord) ist ein schöner kleiner Steg am Campingplatz. Von dort aus kann man zum Folgefonnagletscher und zum Gletschersee wandern.
4. Haugesund – schöner und günstiger Liegeplatz direkt vor dem Hotel Maritim. Nutzung der Sanitäranlagen und WLAN. Bezahlt wird an der Rezeption
Dieser Trip hat 19 Segeltage und 1264 sm lang gedauert, davon wurden 563 einhand absolviert und das Ganze war zeitmäßig betrachtet eine Punktlandung mit einem Entspannungstag.


Lieber Manfred Ketels, von Dir weiß ich nun ja schon lange, dass du mit der
Stups“ einhand unterwegs bist. Diesmal hast Du es an 86 Reisetagen geschafft doppelt so viele Hafentage als Segeltage zu absolvieren. Deswegen auch dein Fazit: Mir gefällt es so viel Zeit zu haben, dass ich nicht nur bei ungünstigen Bedingungen sondern auch wenn es mir im Hafen gefällt, länger dort zu bleiben. In der Vorsaison war es in Westschweden besonders schön. Doch noch etwas mehr über die Besonderheiten dieser Tour. Du warst in den westschwedischen Schären unterwegs und hast dort den ungewöhnlichen Tierpark „Nordens Ark“ und die urige Insel „Lilla Kornö“ besucht. Leider hast Du dir einmal die Achterleine eingefangen und doch, mit Hilfe eines doch noch festgehaltenen Motorbootes samt Taucherausrüstung, konntest du dann weiter. Und da aller bösen Dinge wohl offensichtlich auch drei sind, hattest du auch noch zweimal Probleme mit der Motorkühlung, einmal einer undichten Schlauchverbindung zu Folge und beim zweiten Mal hat sich eine Qualle in die Seewasserzuleitung und den Filter verirrt. Es gibt sicherlich schönere Erinnerungen an Haustiere als diese.


Die Reise der „Eiswette“ mit Jan Winschermann und Sonja Welters begann in Workum führte dann über Lauwersoog und Helgoland bis in die Hamburger City., selbstverständlich mit ein paar Tagen Aufenthalt dort. Dann ging es die Elbe wieder hinunter und durch den NOK in den kleinen Belt hoch bis zum Limfjord. Dieser wurde durchquert und von Thyborön über Sylt und Helgoland ging es zurück nach Workum. 45 Tage waren die beiden unterwegs. Dies ermöglichte, dass die 1051 sm in überschaubaren Etappen gesegelt werden konnten.


Die Familie Pastors hat auf ihrer „
Kuddel´s P“
wirklich einen Familienurlaub gemacht. Da klein Henriette Helene, nun schon groß genug ist auch beschäftigt werden zu wollen und die 1 1/2qm der Plicht nicht so ganz ausreichen war, traf man einen Entscheidung. Lange Segelschläge sind nicht drin. Opa, Oma und Mama waren auch irgendwann am Ende Ihrer Ideen, also entschloss man sich dazu „Spielplatznavigation“ zu betreiben. Startpunkt war das Ziegengehege in Hindeloopen. Weiter ging es über den Tollen Märchenpark in Enkhuizen nach Volendam, Erkenntnisse des Vorjahres ausnutzend. Und in diesem Jahr gab es etwas ganz Tolles. Zwei Boxen waren umgebaut worden und an deren Seite steht nun eine schwimmende Plantschbecken-landschaft mit einem tollen Kleinkinderbecken mit einer Rutsche und einem spritzenden Walfisch und diversen anderen Wasserspielgeräten. Einfach toll. Seglerisch nicht anspruchsvoll aber absolut Familiengerecht und ein Tipp gibt es auch noch:
Wer mit Kindern segelt und ab und zu mal „frei“ von ihnen haben möchte ist in Volendam bestens aufgehoben. Die Marina bietet nicht nur zahlreiche Spielmöglichkeiten, sondern im Sommer auch Animationen für alle Altersstufen. So habt ihr an zusammen 18 Reisetagen, 14 Tage in Häfen verbracht und an den verbleibenden 4 Reisetagen 96sm gesegelt.


Und nun zur letzten Reisebeschreibung, die Reise der „Alea“ mit ihrem Skipper Heinz Rick und wechselnder Crew. Du hast an 73 Reisetagen und 1885 km die neuen Bundesländer besucht. Gestartet bist du in Lemmer und in der 18 KW 2014 bist Du über unter andern den Dortmund-Ems-Kanal nach Hörstel gekommen. Dann in den Mittellandkanal bis Haldensleben und weiter durch den nächsten Kanal, den Elbe-Havel-Kanal bis Brandenburg. Viele weiter Orte habt ihr besucht, Teltowkanal, Berlin-Köpenick den Müggelsee, Templiner Gewässer, Spandau und Potsdam um nur einige zu nennen. Ihr habt euch aber auch immer wieder die Zeit genommen die eine oder andere Fahrrad Tour zu machen. Aber eines habe ich an Hand der Bilder in deinem Logbuch entnommen, Angst vor hohen Schleusenwänden sollte man auf dieser Tour nicht haben. Nur ein Beispiel die Schleuse in Hohenwarthe hat eine Wandhöhe von 19,5 Meter (nicht schlecht !!).
Aber was es da sonst noch so alles zu sehen und bewundern gibt, Schloss und Park von Sanssouci, allerdings auch das Regierungsviertel und so unendlich viel schöne Landschaften und Natur pur. Ich glaube das alles kann man wirklich am besten von Wasser aus sehen und genießen.
Und dann auch noch Leichtmatrose Baby Filip mit Eltern an Bord. Die haben dich bis Lemmer begleitet und ich denke mal dass Filip mit seinen gerade mal 5 Monaten in diesem Jahr wohl der jüngste Teilnehmer war. Dein Fazit: die Alea hat die Reise gut überstanden bis auf eine Kollision mit einem Gegenstand unter Wasser bei der Hafeneinfahrt in Lingen. Jeder gute Kapitän denkt zuerst an sein Schiff, doch vor Ort konnten keine Schäden gefunden werden. Ich hoffe du hast beim Kranen fürs Winterlager auch keine größeren Schäden entdecken können. Berlin und die neuen Bundesländer sind ein sehr interessantes und landschaftlich schönes Wassersportgebiet mit verzweigten Wasserwegen und klaren Seen. Du hast viele nette Häfen und Leute kennengelernt, ein paar würdest du nicht mehr besuchen, aber trotzdem überlegst Du diese Tour noch mal zu fahren. Besser kann es doch nicht sein.

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