Fahrtenwettbewerb 2015

Ich habe wieder schöne Reisen und Berichte im Gepäck. Dieses Jahr ist sogar ein Bericht mit dem Wohnwagen dabei, über den ich mich richtig gefreut habe weil er mich zum Schmunzeln gebracht hat, tja mein Problem ist nun, da es sich hierbei nicht um eine schwimmende Variante handelt (und wir nun mal alle Wassersportler sind) wie soll ich das werten?  Habe also beschlossen dich aufzunehmen aber nicht zu werten.
Fast alle Berichte bleiben in unseren „Heimatrevieren“ also Nord- und Ostsee, englischer Kanal und selbstverständlich aus das Ijsselmeer und die friesischen Inseln. Die berühmten Ausreißer gibt es allerdings auch, nämlich Uwe Schorn der mit seiner Tara auf dem Weg ist, sich die Welt inklusive der Umgebung anzusehen und Arne Schmidt, der sein Schiff die Seven Seas von Antigua zurückgeholt hat nach Makkum. Insgesamt haben 16 Meldungen meinen Schreibtisch erreicht (leider der letzte erst vor drei Tagen, was mir nicht viel Zeit gelassen hat) und weil sie alle so schön zu Lesen waren, wollte ich euch diesmal mehr davon zu Gehör bringen als die letzten Male.
Die Liste der diesjährig beteiligten Boote / Gefährte liest sich wie folgt:
Uwe Schon Rival 38A „SY Tara“
Arne Schmidt Rival 38cc „SY Seven Seas“
M. + M. Kaatze Shark 24 „SY Katzenhai“
U. + F. Grone Dehler 36 SQ „SY Spirit of Diana“
Stephan Colsman Sun Odyssey 36 „SY SAGA III“
U. + P. Roth Dufour 39cc „SY Ruby Tuesday“
U. + I. Boltendahl 7 KR „SY Fenua Ura“
Martin Kampmann Rival 34 „SY Seven Seas“
W. + R. Bechem Contest 44 „SY La Mer“
B. + H. Stricker Forgus 36 „SY Villa**blau“
Manfred Ketels Ohlson 8:8 „SY Stups“
R. + U. Siebe Malö 34 „SY Ma Vie“
D. + J-M. Müller Hanse 34 „SY Miringa“
Pastors/Pfeiffer Phantom 30 „SY Kuddels´s P“
H. Rick Motorboot „MS ALEA“
Unsre Beiden oben genannten fallen bei den Revieren unter Sonstige und alle anderen habe ich zu sortiert:
  • 1 Crews war Richtung England unterwegs und eine zweite Crew zum Schluss dann auch
  • 1 Crew war in der Adria unterwegs (nach dem getrailert wurde)
  • 3 Crews waren in den Niederlanden unterwegs und ebenso
  • 3 Crews haben reine Ostsee Fahrten unternommen
  • 4 Crews waren sowohl auf der Nordsee als auch der Ostsee  unterwegs
  • 2 Crews haben einen Teil des Restes der Meere besegelt
Das ist eine sehr gut verteilte Mischung mit durchaus unterschiedlichen Berichten und Erfahrungen und auch damit gleich der Überblick über die besegelten, befahrenen Reviere.
Da auch wieder Langfahrten dabei sind kann man feststellen, dass man dies wirklich Urlaub und Erholung nennen kann, doch noch nicht alle hier Anwesenden haben den Status Rentner mit ausreichend Zeit, aber glaubt mir …… wir arbeiten dran.
Und nun geht es mit den Wasserfahrzeugen weiter. Und dieses Jahr gibt es eine Besonderheit, die wir noch nicht hatten. Es gibt zwei Reiseberichte von zwei Rivals mit dem gleichen Namen und doch sind es zwei unterschiedliche Schiffe. Es handelt sich um die beiden Seven Seas.
Sie waren mal beide im Besitz von Arne Schmidt. Die Kleinere der Beiden (die Rival 34) hat er dann an Martin Kampmann verkauft, der dieses Jahr bereits einen sehr schönen Trip mit der Kleinen gemacht hat. Und Arne hat bei seiner Rival 38cc den Namen beibehalten. Wer jetzt hier bei Rival 38cc aufhorcht und meint den Typ hätte er schon mal gehört, kann ich das nur bestätigen. Die Lanita von Tom und Anita ist ein Schwesterschiff.
Da Arne mit seinem Trip in den Bereich Sonstiges fällt, kommen wir hoffentlich auch nicht durcheinander mit den Namen und den Eignern.
Und mit den Sonstigen legen wir jetzt auch gleich los.
Arnes Anmerkungen zum Wetter für den
Atlantik: schwierige Wetterverhältnisse mit viel Flaute und schweren Gewittern und Schauerböen, bis fast zum Schluss keine Westwinde, Wind 0-8BFT
Azoren England: hartes Segeln zwischen 0 und 9BFT, mehrere Schlechtwetter Fronten und Gegenwind
Helford River-Dover: meist Flaute und Motoren
Dover – Hoorn: anfangs 4-5, später 7 mit schweren Schauern und schlechter Sicht
Von der näheren Beschreibung möchte ich ein paar Punkte herausgreifen.
Atlantik 21 Tage, Azoren England 12 Tage meine 9. Atlantiküberquerung und die 4. Einhand,
und die 1. Einäugig ;-), Arne hat seit einem Arbeitsunfall nur noch ein voll Funktionstüchtiges Auge (mit einem Schiff, welches ich fast nie gesegelt bin und schon
gar nicht Einhand; geht auch nicht so toll allein;-)
Azoren- Helford River 12 Tage bei sehr unterschiedlichem Wetter Flaute unterbrochen von 
Tiefdruckgebieten mit Wind zwischen 7 und 9. Zerrissenes Groß und in den Mast klettern, um 
das verhedderte Segel nachts herunterzubekommen. Nebel, Motoren, verstopfte Dieselfilter... 
Sowohl für Julia als auch für mich eine extrem nervige und anstrengende Etappe, Julia 
Dietel ist von den Azoren bis Makkum mitgesegelt.
Das Resümee dieser Fahrt : alles in allem keine sehr angenehme Reise. Am Ende froh, das 
Schiff heil nach Makkum bekommen zu haben. An ca. 85 Reisetagen wurde an 47 Tagen gesegelt 
und insgesamt waren 38 Nachtfahrten darunter. Die Gesamtmeilen betragen 4537 und davon hat 
Arne 2515 Einhand gesegelt.
Aber etwas Positives bekommen wir mit auf den Weg: Azoren, Azoren und nochmals Azoren, dort
muss es wohl wunderschön sein.

Und der nächste Bericht handelt wieder von einer Rival, diesmal eine 38A nämlich von der „Tara, gesegelt von Uwe Schorn. Er hat seine schwimmende Behausung von Portugal über Marokko, Kanaren, Kap Verden nach Brasilien gebracht.
Auch hier ein paar mehr Punkte seiner Detailbeschreibung (sie ist einfach zu schön und prickelnd geschrieben), die man übrigens auf seiner Homepage komplett nachlesen kann.
Portugal hat mich länger festgehalten als geplant, doch wer verlässt schon einen sicheren Ankerplatz, wenn man Deutschland nur alle 24 Jahre als Sieger einer Fußballweltmeisterschaft sehen kann?
Dementsprechend ging es von Faro aus zu einer kleinen Atlantiküberquerung nach Marokko in Afrika. In Rabat bzw. Sale blieb ich 18 Tage und fühlte mich zurückversetzt in Tausend und eine Nacht. Die Souks, die orientalischen Märkte von Sale, ohne touristischen Schnickschnack hatten es mir angetan. Im Ramadan machten die Essensstände erst nach Einbruch der Dunkelheit auf und die Menschen flanierten in Festtagskleidung zwischen den wohlschmeckend gedeckten Tischen umher und nachts um 12 Uhr spielten die kleinen Kinder noch auf den Straßen.
Die Kanaren, ein Millionen von Touristen anziehendes Inselreich, verstand es einem Segler das Leben schwer machen zu wollen. Lang lebe die spanische Krise war wohl hier die Devise. Nach gut 2-tägiger stürmischer Überfahrt erreichte ich den Hafen von La Graciosa im Norden von Lanzarote. Der Hafen war halb leer, doch man verweigerte mir das Festmachen, da ich nicht auf der Liste des Hafenmeisters stand. Dieser erklärte mir, dass ich eine E-Mail an das Naturschutzministerium in Madrid hätte schicken müssen und die hätten dann darüber befunden, ob ich anlegen dürfte oder nicht. Auf Fuerteventura war ein Hafenmeister entsetzt, das ich abends angelegt hatte, weil ich ihn nicht über Funk erreicht konnte. Sein Hafen sei gesperrt meinte er und dachte wohl, wir brauche dein Geld nicht, denn sonst können wir der EU nicht die Krise erklären. Im Süden dieser Insel das gleiche Spiel. Keiner wollte im Hafen von Morro Jable für einen Yachtie zuständig sein, die Fallböen machten einem zusätzlich das Anlegen schwer und so verließ ich diesen Hafen nach 7-stündiger Anreise voller Wut im Bauch, schrie Ihnen etliche Verwünschungen herüber und segelte die ganze Nacht durch nach Gran Canaria. In Las Palmas, immerhin der größte Hafen der Kanaren, wollte der Hafenmeister mir kopfschüttelnd weiß machen, das er mir keinen Platz an bitten könnte, da in 6 Wochen die ARC von dort aus starten würde. Ich machte ihm deutlich, dass es für seine Gesundheit erträglicher wäre, wenn er einen müden Segler nicht noch mehr reizen würde und sich den Belegungsplan noch mal genau anschauen sollte. Plötzlich klappte es und ich bekam einen guten Platz und der Hafenmeister konnte wieder entspannt aufatmen.
Auf meiner Lieblingsinsel Sao Nicolao wurde mir mein 14-tagealter Außenborder samt Dinghi gestohlen. Das Dinghi ist das wichtigste Bindeglied von Yachties zur Teilnahme am öffentlichen Leben, was mir Fischer am nächsten Morgen zurückbrachten. Eine Bezahlung wurde vehement und strikt abgelehnt, da die Leute erschüttert waren, dass mir so etwas auf ihrer friedfertigen Insel passierte und sie hatten das Gefühl, dass sie mir etwas schulden, da ich der Geschädigte war. Wie die Menschen von Sao Nicolao vermuteten war es kein Einheimischer und als Täter wurde ein Senegalese identifiziert.
Nach gut 2 Monaten auf den Kap Verden startete ich zu meiner 2 Atlantiküberquerung nach 1993, die in West-Ostrichtung verlief. Viele wollten mitsegeln, doch diesen langgehegten Traum wollte ich alleine erleben. Abflugtermine auf der anderen Seite des Atlantiks hätten wieder alles zeitlich begrenzt, doch ich wollte den Atlantik, ohne Zeitdruck besegeln, mich tagelang treiben lassen und die Weite genießen, Zeit haben mich frei zu fühlen. Nach knapp 15 Tagen erreichte ich die brasilianische Küste und fragte mich was ich dort sollte. Riffe, Fischer, nervige Flusseinfahrten und Behördengänge würden wieder alles beschränken und reglementieren. Der Atlantik hatte mir den Frieden geschenkt den ich suchte und ich hätte noch Wochen, gar Monate auf ihn treiben können ohne etwas zu vermissen.
Heute liegt meine Tara, die Wunscherfüllende und Schützerin des Lebens, 1500 Meilen südlicher in Angra dos Reis, das reale Leben hat mich wieder eingeholt – und täglich wird die Sehnsucht nach dem Meer größer.
Nachzutragen wären noch die 416 Reisetage davon 100 reine Segeltage mit ca. 4000 zurückgelegten Seemeilen.


Das war jetzt viel Information aus Gebieten in denen wir nicht so häufig Segeln und Berichte erhalten, was jetzt aber im Gegenzug nicht heißt, dass alle anderen noch folgenden Berichte weniger spannend oder mit weniger Herzblut geschrieben wurden.
Wieder einmal war einer unserer Kollegen im Mittelmeer unterwegs M.+ M. Kaatze waren mit ihrer Shark 24 der „Katzenhai dort und haben so einiges zu berichten. Zuerst hat man sich nach reiflicher Überlegung dazu entschlossen ohne die erwachsenen Kinder zu fahren und hat im Internet nach einem italienischen Hafen als Start Ausschau gehalten und ihn in Bibione gefunden. Er hatte alles was man brauchte um loszulegen. Anreise über die Autobahn kamen in Bibione in Italien an und stellen fest: Hässlicher geht nicht! Der Hafen ist aber OK und unsere Shark kommt gut ins Wasser. Wir bunkern noch 54l Mineralwasser und verlassen am nächsten Tag den Hafen. Geplant ist eigentlich die Überfahrt nach Umag, aber aufgrund von Winstille bleiben wir doch auf der italienischen Seite und motoren nach Lignano. Dort liegen wir in einem riesigen Nobelhafen (45€), leider als einziges Boot ohne Personal. Die Stadt ist trotzdem nicht schön und für den hafeneigenen Tennisplatz und Pool kommen wir zu spät.
Unser eigentliches Ziel Kroatien wurde angelaufen und wir besuchen die wunderschöne Stadt Rovinj und laufen dann die ACI-Marina in Pula an. Diese wurde in den letzten Jahren renoviert und entspricht allen Anforderungen einer modernen Marina.
Wir liegen neben einer wunderschönen italienischen Ketch und bereiten uns auf einen Besuch in der Stadt vor. Auf Englisch fragen mich die beiden italienischen Nachbarn, ob wir schon gegessen hätten. „Nein“, sage ich, wir gehen heute Essen. Mario und Peter, beide Rentner und Fischexperten, laden uns darauf zur Seezunge auf ihr Schiff ein. So verbringen wir den Abend in netter Runde auf einer Holz-Ketch, Prosecco inclusive. Spät am Abend schlägt uns Mario dann noch eine Stadtführung durch Pula vor. Auf Englisch erfahren wir interessantes über die verschiedenen Baustile und beenden den Abend mit einem Absacker neben dem Augustus-Tempel auf dem Platz der Republik.
Am 7. Juli erreichen wir mit der Soline-Bucht südlich von Pula den südlichsten Punkt unserer Reise. Wir wären noch gerne über den Kvarner gesegelt, aber eine Bora-Warnung übers Internet (Unwetterwarnung mit 35 – 50 kn) macht uns einen Strich durch die Rechnung, dass wir bis Nachmittags in der Bucht bleiben und dann bei auffrischendem Wind zurück nach Pula segeln.
In den folgenden Tagen segeln wir dann die Küste Istriens langsam wieder hoch nach Norden. Leider hat mit unserer Wende auch der Wind gedreht. Sind wir die ersten 10 Tage nach Süden gegen Südwind gekreuzt, kreuzen wir die nächsten 10 Tage nach Norden gegen Nordwind. Wir haben auf der gesamten Reise kein einziges Mal wenigstens Halbwind gehabt. Der Spi war tief verbuddelt!
Ein paar Daten am Schluss:
Wir sind 175,3 sm gesegelt, davon 66 sm unter Motor bzw. mit Motorunterstützung.
Mit An- und Abreise waren wir 20 Tage unterwegs.
Eine Shark 24 ist für zwei Personen groß genug und wir bekamen insbesondere von Chartercrews oft Anerkennung. Wir haben zwar weniger Platz, aber dafür absolute Freiheit.
Die Hafenpreise lagen für und bei 25 bis 45 €. Probleme, einen Liegeplatz zu bekommen, hatten wir nie (Vorsaison?).
Die meisten Marinas waren komfortabel mit freiem W-Lan und teilweise mit Pool und Eiswürfelmaschine.  
Der Wetterbericht ist äußerst verlässlich.
Beim nächsten Mal starten wir nicht in Italien, sondern trailern direkt nach Kroatien.
Wir brauchen ein Bimini.
Der Urlaub war ein Traum!


Wenden wir uns nun dem Bericht von Uta und Frank Grone zu. Die Beiden haben mit Ihrer „Spirit of Diana den englischen Kanal und die Nordsee besegelt. Sie haben dort an 24 Reisetagen und davon 9 Hafentage eine Strecke von 761 Seemeilen zurückgelegt und haben uns folgendes zu berichten:
Wir haben einfach viel „Schwein“ gehabt, es war zwar nicht brüllend heiß, dafür hatten wir durchgängig sehr gute Windverhältnisse, d.h. aus der richtigen Richtung und passend für gute Etmale.
Die Angaben zum Wetter und unter Besonderheiten war folgendes vermerkt:
Hier gibt’s nicht wirklich etwas zu vermelden; wir waren inzwischen so oft im Solent und Umgebung, dass die Besonderheiten mitunter ausbleiben.
Ehrlich gesagt waren wir aber auch gar nicht auf der Jagd nach großen Erlebnissen; wir wollten einfach nur unsere Akkus wieder auftanken – deshalb die vielen Hafentage ;-).
Spannend waren die Begegnungen auf dem Solent mit der „Ranger“ (J|5) und den Kats aus der America’s Cup Series vor Portsmouth.
Der Solent bzw. Südengland sind immer eine (Segler)Reise wert ist der Tip den die Beiden uns mitteilen wollen.


Stephan Colsman hat seine „SAGA III zu dritt von Wolphartsdijk (bei Vlissingen) über die Nordsee und durch den NOK nach Kiel gebracht.
Anschließend einhand von Kiel an Deutschlands, Polens, Litauens und Lettlands Küste entlang nach Estland bis Tallinn. Weiter in die finnischen Schären, über die Aland-Inseln nach Schweden, die schwedische Küste hinunter und über Kopenhagen, Anholt und den Limfjord bis Thyboron. Die Nordseeküste hinunter bis nach Glückstadt an der Elbe, von dort entlang der Inseln bis Lauwersoog, dann die Staande Mastroute bis Ijmuiden und mit einem Schlenker durch Zeeland weiter bis derzeit Boulogne sur mer im Ärmelkanal…
Die Bemerkungen zum Wetter waren:
Angeblich gab es schon viele deutlich wärmere Sommer in Skandinavien (so hielt sich zumindest die Anzahl der Mücken sehr in Grenzen)! Regen war außerordentlich selten, aber der Wind schien sich lange Zeit entweder zwischen 0-2 Bft. oder 5-6 und mehr Bft. zu bewegen.
Die aufgeschriebenen Besonderheiten sind folgende:
In der Vorsaison (im April der Törn von Wolphartsdijk nach Kiel) ist es schon ein Erlebnis, wenn man auf der Nordsee einen zweiten oder gar noch mehr Segler sieht – auf Helgoland außer uns vielleicht noch 3-4 andere Segelboote. Vergleichbar ‚ruhig‘ bleibt es auch in der Saison an der Küste von Swinoujscie bis zum Rigaischen Meerbusen (die Häfen selbst sind in der Regel wenig attraktiv – auffallend schien mir allerdings ein unmittelbarer Zusammenhang im Sinne von: je niedriger der Wohlstand, desto herzlicher und persönlicher das Willkommen).
Die Ruhe auf dem Wasser ändert sich in Estland schlagartig mit dem Ferienbeginn in Finnland: fast scheint die wunderschöne Inselwelt Estlands für die Finnen so etwas, wie das Ilsselmeer für die NRW-ler zu sein.
In der Schärenwelt von Finnland bis Schweden findet man immer wunderschöne stille Ankerplätze. Aber auf den Strecken dazwischen sollte man die Vorfahrtsregelungen bestens kennen und kann nur hoffen, dass die anderen sie auch gelernt haben – gelegentlich ein Gedränge wie auf dem Ijsselmeer am Wochenende im Hochsommer bei max. 3 Bft. und schönstem Sonnenschein!
Tips zum weiter geben bekommen wir auch und zwar:
– Von Polen bis Estland sollte man die Grenzen der Sperrgebiete bei Betrieb (Info’s über Navtex) unbedingt einhalten! Anders als in D gibt es keine Sicherungsboote, die einen bei Grenzlinienüberschreitung vertreiben, sondern im nächsten Hafen Polizeibesuch.
– Russland würde im Übungsfall gerne die gesamte russische Wirtschaftszone vor Kaliningrad sperren, darf es aber nicht. Da heißt es dann also im Navtex in etwa: „Schießübungen in der russischen Wirtschaftszone, das Befahren könnte gefährlich sein“. Polnische Segler empfahlen, dann entweder um die Zone herumfahren oder warten, bis sie mit dem Spielen fertig sind…
– In die Schärenwelt der Aland-Inseln unbedingt mit vollen Wassertanks aufbrechen. Zwar gibt es an den beliebtesten Stellen Abfallentsorgungsmöglichkeiten, aber kein Wasser. Das gibt es nur in den wenigen Häfen und da sollte man in der Saison wohl am besten kurz nach dem Frühstück einlaufen, wenn man einen Liegeplatz haben will.
Nach zu reichen wären 196 Reisetage und ein Verhältnis von 88 Segel zu 108 Hafentagen und zurückgelegte Meilen von 3118,4.


Auch die „Ruby Tuesday ging auf der Nordsee auf Tour gesteuert von ihren Eignern Ute und Peter Roth. Ihre Reise ging von Westküste Norwegens bis zum Nordkap
Vom 14.05.2015 – 20.09.2015 von Fehmarn über Dänemark, durch den Limfjord entlang der norwegischen Westküste bis zum Nordkap und zurück nach Vlieland. Insgesamt dauerte diese Reise 131 Tage. Sie beinhaltet 104 Segeltage mit enthaltenen 12 Nachtfahrten (oberhalb des Polarkreises taghell, weil es einfach nicht dunkel wird). Für Entspannung sorgten 27 Hafentage und insgesamt haben die beiden 3923 sm unter dem Kiel gelassen.
Die Aussagen zum Wetter sind sehr detailliert:
Im Gegensatz zum Wind hat es das Wetter anfangs nicht so gut mit uns gemeint. Es war eisig kalt – oft hatten wir nur 7°C, dann 10°C und dann blieb das Thermometer lange Zeit auf 12°C stehen. Thermounterhose, Fließhose, Segelhose, mindestens drei Pullover, Handschuhe, Schal und Mütze waren Standartgarderobe – und jede Menge heißer Tee, um wieder aufzutauen. Wir sind richtige „Kuchenbudensegler“ geworden – zum Schutz gegen Kälte, Wind und Regen haben wir oft die Kuchenbude aufgestellt gelassen, für die Norweger ganz normales Segeln ;-). Schleichend wurde es dann doch immer wärmer – erst brauchten wir keine Thermounterhose mehr, dann reichte die Segelhose und dann konnten wir tatsächlich in Jeans und Fleece-Shirt segeln. Erst Anfang Juli wurde es richtig warm – so 15°C bis 17°C 😉 . Das gute Wetter blieb uns dann bis zum Ende der Saison erhalten! Der Wind war manchmal eher zu wenig und wenn es aus der falschen Richtung zu fest geblasen hat, sind wir im Hafen geblieben. Wir hatten auf unserer Tour Richtung Norden fast ausschließlich Südwestwind und auf der Rücktour überwiegend Wind aus Nordwest, Nordost und Südost, also kaum Kreuzkurse.
Besonderheiten gibt es auch in diesem Jahr wieder zu berichten:
Zum dritten Mal haben wir unsere Wohnung gegen Langzeitsegeln auf unserer Ruby Tuesday getauscht – diesmal nur für fünf Monate, nicht wie in den letzten beiden Jahren mehr als ein halbes Jahr – und wir sind wieder ganz begeistert, trotz der Kälte und des sehr durchwachsenen Wetters! Irgendwie hat Segeln echtes Suchtpotenzial ;-).
Am 14.05.2014 ging es in der Ostsee Richtung Norwegen los – eher spät für uns, denn normalerweise starten wir Anfang April. Rückblickend war es ein wirklich guter Zeitpunkt – wir hatten auf unserer Tour Richtung Norden fast ausschließlich Südwestwind und auf der Rücktour überwiegend Wind aus Nordwest, Nordost und Südost.
Dadurch, dass wir unseren Törn erst so spät begonnen haben, hatten wir keinen wirklichen Plan, wann wir wo sein wollten und was wir alles so sehen wollten – also ein eher „planloser“ Start. Falls der Wind aus Südwest wehen sollte, wollten wir so viel „Strecke nach Norden“ wie möglich machen. Das klappte tatsächlich – nur wurden wir schon nach zwei Tagen und Nächten Segeln in Dänemark im Limfjord durch eine defekte Heizung und einen defekten Fäkalientank ausgebremst. Eine weitere Herausforderung wurd die Beschaffung des „Doppelnippels“ um unsere norwegischen Gasflaschen an unser Gassystem anzuschließen – fast dachten wir in Haugesund, dass unser Törn beendet ist, bevor er überhaupt richtig begonnen hatte.
Der Südwestwind blieb uns erhalten, die Nächte wurden immer kürzer und heller und wir machten doch so langsam Pläne für diesen Törn – Mittsommer am Nordkap, das wäre was, danach den Juli auf den Lofoten segeln und wandern, den August langsam mit viel Sightseeing und Abstechern weiter nach Süden und im September gezielt jedes Wetterfenster nutzen, um wieder nach Hause zu segeln.
Der Plan ging auf! Am 17.06.2015 umrundeten wir nach 1.612 Seemeilen das Nordkap und bummelten dann Richtung Süden. Machte der Weg nach Norden eher den Eindruck einer „Flucht“, ließen wir uns für den Rückweg jede Menge Zeit, die grandiose Landschaft Norwegens zu erleben.
Navigatorisch war Norwegen keine große Herausforderung – in den Fahrwassern ist immer genug Tiefe und die Fahrwasser liegen bis auf wenige kurze Strecken immer gut geschützt hinter vorgelagerten Bergen. Schwieriger war es schon, das richtige Fahrwasser zu finden – oft gibt es zwei oder drei parallel verlaufende Fahrwasser, gerne mit Brücken, die für unsere Masthöhe nicht ausreichen. Da half nur ein genauer Blick in die Karte, bevor es denn losging. Oft waren aber weder in der Papierkarte noch in den elektronischen Karten weder Brückenhöhe noch Höhe von Überlandleitungen angegeben. Nicht wirklich gut :-(. Häfen und Ankerplätze gibt es in Norwegen scheinbar jede Menge, nur entspracht nicht jeder Ankerplatz unseren Vorstellungen von sicherem Ankern. Entweder war es zu flach oder zu tief. Auf 20 Metern Wassertiefe mit ganz geringem Schwojenraum zu ankern, ist nicht so unser Ding. Also haben wir viel häufiger, als wir eigentlich wollten, an Anlegestegen oder in kleinen Häfen festgemacht. Hatte auch den Vorteil, dass wir Strom für unseren Heizlüfter bekommen haben ;-:. Wegen Überfüllung geschlossen war nicht ein Liegeplatz – auf unserm Weg nach Norden haben wir nur eine handvoll Segler in den Häfen getroffen, auf dem Wasser haben wir niemanden gesehen. Erst ab Juli und weiter südlich waren wir nicht mehr ganz alleine.
Gestartet sind wir am 14.05.2015 in Großenbrode, in Vlieland angekommen sind wir nach 3.923 Seemeilen am 20.09.2015 – ein ganz schön strammes Programm für nur vier Monate. Gerne wären wir öfter mal ein paar Tage am gleichen Ort geblieben, dafür war die Strecke aber einfach zu lang. Obwohl wir das Nordkap schon nach relativ kurzer Zeit erreicht haben, hatten wir doch immer den sehr langen Rückweg und die immer kleiner werdenden Wetterfenster im Herbst zur Überquerung der Nordsee vor Augen. Schöner und dadurch auch entspannter wäre es, diese traumhafte Küste verteilt auf zwei Jahre zu besegeln. Aber mit einer Überwinterung unserer Ruby Tuesday in Norwegen konnten wir uns nicht so richtig anfreunden.
Waren wir in den letzten beiden Jahren schon von der Ostsee ziemlich begeistert, so übertrifft das Segeln in Norwegen alles, was wir bisher erlebt haben. Das Panorama ist einfach gigantisch – segeln in den Alpen mit schneebedeckten Bergen, Gletschern und einer faszinierenden Natur, Seeadler, Wale, Delphine inklusive. Das entschädigt für die Kälte und das nicht immer gute Wetter und macht auf jeden Fall Lust auf mehr!!
Und als Tip wird vermittelt:
Unbedingt hinsegeln und den Heizlüfter nicht vergessen – Strom gibt es überall!!


Der nächste Bericht ist der von Inge und Ulrich Boltendahl. Sie haben ihre „Fenua Ura“ Richtung Hamburg und zurück gesegelt, und alles in Allem haben sie dabei 485 sm ihrem Meilenkonto hinzufügen können. Im Detail hörte sich das wie folgt an:
Das Wetter spielte dieses Jahr bis Hamburg super mit, allerdings relativ schwachwindig, so dass die Fahrt über Helgoland nach Hamburg „easy going“ war und der Jockel fleißig seinen Dienst verrichten musste.
Auf Norderney trafen wir Familie Handke und so in einer schönen Bierlaune meinte Jakob dass er noch nicht auf Helgoland war, dies aber gerne einmal machen möchte.
Gesagt getan, unsere Hundekoje war frei und so hatten wir am nächsten Tag einen neuen Mitsegler und Jakobs Bruder Johannes eine endlich große Koje für sich alleine.
Hamburg war ein „Highlight“, direkt neben den Landungsbrücken liegt der City Hafen und man kann von dort aus schöne Ausflüge machen.
Eine Fleet-fahrt gehört sicherlich auch zu den Attraktionen, Blankenese und Schanzenviertel sind allemal einen Besuch wert.
Jakob fuhr dann von Hamburg aus mit den Zug nach Hause und wir machten uns auf die Rückreise.
Eine Wetteränderung bahnte sich an, so dass wir zeitweilig abwarten mussten bis wir ein geeignetes Zeitfenster erwischten.
In Norderney hatten wir uns entschieden über Delfzijl binnen nach Makkum zu fahren, da für die Nordsee schweres Wetter bei Westwind angesagt war.
Die Wattfahrt von Norderney nach Delfzijl war noch OK vor dem angesagten Unwetter aber dann…    Die erste Brücke nach der Schleuse Delfzijl ist defekt und keiner wusste wann die Reparatur erledigt und die Brücke wieder in Betrieb geht. Am Montag hieß es dann eventuell Freitag, aber mit vielen Fragezeichen.
Da Michael und ich am Donnerstag wieder arbeiten mussten, entschieden wir uns die Autos in Makkum abzuholen und die Schiffe bis zum Wochenende in Delfzijl liegen zu lassen.   …   Also mit  Bahn und Bus quer durch Holland (was ein echtes Abenteuer sein kann!!) und am nächsten Tag nach Hause.
Freitagnachmittag fährt uns Monika Handke dann nach Delfzijl und wir können am Samstag und Sonntag die Schiffe nach Makkum überführen. Diese Wochenendfahrt begleiteten uns anstatt unserer Frauen, Bertold Wiesing von der Equinoxe und Frank Hämmerling.


Und nun zu einer Reise auf der Nord- und Ostsee bis Moss in Norwegen als nördlichster  Punkt. Diese Reise hat Martin Kampmann zum Teil Einhand oder mit seiner Frau gesegelt. Dies ist nun die Reise der zweiten „Seven Seas und hatte im Einzelnen folgende Stationen:
Teil 1 ging von Workum einhand in den Oslofjord nach Moss. Über Kristiansand, Blindleia und Tallakshavn das Wetter ist angegeben mit viel Starkwind und Sturm
Teil 2 ging dann zusammen mit meiner Frau von Moss in Norwegen nach Großenbroderfähre. Über Halden, Koster, Fjällbaka, Mölden, Klintholm und viele weiter Stationen. Das Wetter war im zweiten Teil etwas gemächlicher und wird beschrieben als viel Sonne und gemäßigte Temperaturen.
Der Beginn der Reise am 28.05.2015 in Details wie folgt:
Um 14:00 Uhr kommen Maximilian und ich am Boot an. Zum Glück ist er gerade aus München bei uns zu Besuch. Auch Jan und Sonja von der Eiswette sind da und Rainer von der Stina. Der Abschied ist herzlich und wenn ich daran denke, dass ich die nächsten Tage alleine bin, berührt mich der Abschied umso mehr. Vielen Dank an euch.
Von Jan habe ich noch einen SAT-Transponder bekommen, der dreimal täglich die Position via Satellit überträgt. Das hilft mir persönlich nicht viel, beruhigt die Familie aber ungemein.
Aufgrund von Westwind mit Stärke 6 fahre ich durch die Workumer Trekfahrt binnen bis nach Makkum und gehe dort durch die Schleuse ins Ijsselmeer. Das wollte ich in den letzten 10 Jahren schon immer mal ausprobieren und mache es jetzt zum Abschied. Es läuft alles reibungslos mit dem Tiefgang, den Brücken und der Schleuse in Makkum. 1,5 sm westlich von Makkum geht es schon durch die Schleuse in Kornwerderzand ins Wattenmeer und weiter durchs Bontjes nach Harlingen. Der Motor läuft ca. 4 h mit um im Kanal besser manövrieren zu können und um im Bontjes voran zu kommen, bevor der Strom kentert. In Harlingen mache ich im Norderhaven fest, schaue noch mal nach dem Wetter und gehe ziemlich müde in die Koje.
Wetter laut DWD: Deutsche Bucht NW-W 5-6 Fischer NW-W 4-5 zunehmend. Tagsüber gibt es viel Sonne aber es bleibt kalt.Es herrscht viel Schiffsverkehr, aber keiner der Dicken kommt näher als 1 sm.  Insgesamt ist diese Überfahrt ereignisloser als im letzten Jahr. Der Wind nimmt wieder zu und der Windpilot steuert wieder präziser. Gegen Abend binde ich das 2. Reff ein und so geht es in die Nacht.
Kristiandsand Hafentag
Über Nacht legt der Wind stark zu. Der Betonsteg bewegt sich sehr unangenehm, sodass ich in der Nacht alle Leien verlängert habe und an weiter entfernten Klampen belegt habe. Viele der Klampen waren schon ausgerissen, von vergangenen Stürmen. Drei Tage soll es im Skagerrak stürmen mit Orkanartigen Böen und bis zu 6 m Welle. Wie gut das ich im Hafen bin auch wenn die Nacht gefühlt unruhig war.
Nach Mittag legt die „Bank von Bremen“ an. Sie kommt gerade aus Edinburgh, wo sie die Nordseewoche gewonnen hat. Ich nehme die Leinen zusammen mit dem ehem. Berliner Tatortkommissar an, der mit auf die weitere Reise nach Kiel gehen will. Die 12 köpfige Crew ist von den Wellen im Skargerrak sichtlich beeindruckt. Beim Anlegerbierchen habe ich die Möglichkeit, mir das 18 m Schiff anzusehen. Beeindruckend ist die Organisation der Crew, mit ihren Zuständigkeiten und Wachplänen. Einen Autopiloten sucht man auf dem Schiff im Übrigen vergeblich.
Als der Wind nachmittags etwas nachlässt verhole ich in den eigentlichen Hafen, wo ich aus sehr ruhig liege.
Kurz vor 20:00 Uhr lege ich in meiner reservierten Box in Moss an. Ich hatte den Kontakt zum Hafenmeister über den Trans-Ocean-Stützpunkt in Norwegen bekommen. Der gute Aksel sprach sogar deutsch, weil er viele Jahre in der Schweiz Seilbahnen gebaut hat. Vielen Danke an Aksel und einen schönen Ruhestand. Dies ist vor allem so erfreulich, weil viele Emailanfragen und Anrufe an Vereine und Häfen im Oslofjord erfolglos blieben. Teilwiese sogar unbeantwortet.
Nach 566 geloggten sm habe ich den ersten Teil meiner Reise einhand und ohne Verluste zurückgelegt. Ich freue mich über die gewonnen Erfahrungen und die netten und lieben Menschen die ich kennengelernt habe. Aber genau so groß ist die Freude auf den Juli, wo ich zusammen mit meiner Frau den ruhigeren Teil der Reise vor mir habe.
Entspannt geht es heute in Richtung Süden. Nachdem wir noch Wasser gebunkert haben verabschieden wir uns von diesem modernen und sicheren Hafen. Es geht unter Spinnaker mit 2-5 kn Richtung Hankøhavn. Nach 14 sm haben wir den Naturhafen erreicht und legen die SevenSeas erstmals mit dem Bug an eine Schäre. Ein tolles Gefühl und absolut beeindruckend.
Der Wind ist mit Stärke 5 aus Süd präsent und über die nach Süden offene Wasserfläche baut sich eine kabbelige See auf. Die ersten 4 sm motoren wir nach Süden und segeln dann nach Osten in  den Kjøkøysundet. Dieser verbindet den Bereich Oslofjord/ Skargerrak mit dem Singelfjord der an der Grenze von Norwegen und Sdchweden nach Osten ins Landesinnere führt. Wir wollen durch den Fjord in Richtung Süden, geschützt vor dem Seegang und dabei die ein oder andere schöne Ankerbucht besuchen.
So gehen die Tage dahin bei wie bereits gesagt gemäßigten Temperaturen und den Rest des Berichtes könnte ich jetzt auch noch vorlesen aber die anderen wollen ja auch noch genannt werden. Zum Schluss sei erwähnt dass man natürlich auch eine Flaggenparade gemacht hat, die leider keiner sieht.
Haben wir doch auf unserer Reise die Niederlande, Norwegen, Schweden und Dänemark befahren und insgesamt seit Workum in 22 Segeltagen 974 sm zurückgelegt. 566 sm davon einhand. Mit 4,5 Wochen an Bord kann ich mehr als zufrieden sein.
Tips:
In Kristiansand möglichst nicht an den Betonschwimmsteg gehen, da es dort bei viel Wind gefährlich fürs Schiff wird.
Die Blindleia ist für Schifft bis 19 m Höhe ein muss.
Brevik auf Südkoster ist ein einfacher nicht überlaufener Hafen, der auch bei Starkwind Schutz bietet.


Weiter geht es mit der „La Mer, die nun schon einige Zeit in der Ostsee liegt und dort auch fleißig gesegelt wird. Ihre Besitzer Wiltrud und Rainer Bechem haben sich dieses Jahr zu einem Event in Stockholm angemeldet. Die Fahrt führte überfolgende Orte:
Kieler Förde – Lübecker Bucht – Hanö Bucht – Kalmar Sund – Stockholmer Schären – Stockholm – Mälaren See – Öland – Süd Schweden – Öresund – Kopenhagen – Kattegat – Samsö – Kleiner Belt – Flensburg – Schlei – Kieler Förde. Es wurde eine sehr schöne Zeichnung der Reiserout beigefügt, auf der man gut nachvollziehen kann wo gesegelt wurde.
Die Reise betrug insgesamt 69 Tage und an 42 Segeltagen hat man 1340 sm hinter sich gelassen und zum Wetter wurde folgende Aussage getroffen:
Der kälteste und sonnenärmste Juli in Schweden seit Aufzeichnung. Das Skandinavien Hoch hat sich in 2015 nicht gebildet. Der Sommer kam erst Anfang August. Wassertemperatur kam nicht über 15 Grad. Wind entweder zu viel  oder zu wenig.  3-5 Beauforts kamen so gut wie nicht vor, dafür hatten wir den Wind nie auf der Nase.
Auch bei den Besonderheiten gibt es was zu erzählen:
Vom 01. bis 06. August fand ein internationales Seglertreffen in Stockholm statt, zu dem wir uns angemeldet hatten. 50 Schiffe aus 6 Nationen trafen sich im Wasa Hafen und nahmen teil an dem interessanten Programm, organisiert durch den KMK (Königlich Schwedischer Motorboot Club).
Und die Tips sind echt sehenswert: Schaut Euch mal die Webseite des ICCY ( www.iccy.org ) und des Touren Yacht Club von Deutschland ( www.tyvd.de ) an.


Es gab noch zwei weitere Schweden Törns, der nächste wurde von Beatrix und Heinz Stricker unternommen. Die haben ihre „Villa**blau“ in die Ostschären gesegelt.
Ihre Wegbeschreibung sieht wie folgt aus:  Großenbrode – Rönne – Utklipan – Kalmar – Fyrudden – Landsort – Stockholm – Vaxholm – Schären – Schären – Sandham – Schären – Dalarö – Schären – Visby – Kalmar – Karlskrona – Sirisham – Ystad – Klintholm – Großenbrode und die Angaben zum Wetter ähneln den Angaben der La Mer sehr.
Von 57 Reisetagen wurden an 30 Segeltagen eine Strecke von 1230 sm zurückgelegt und folgende Besonderheiten berichtet:
Schnelle Anreise mit meinem Arbeitskollegen Frank Baumeister nach Stockholm. Das ganze bei besten Windbedingungen und Richtungen. Rönne war nach 21h (135sm) von Großenbrode aus erreicht. Genauso schnell ging es bis nach Stockholm weiter. Crewwechsel in Stockholm: Beatrix kommt – Frank geht. Nach 3 Tagen in der Stadt sind wir dann in den Schären abgetaucht. Traumhaftes Schärenankern in unterschiedlichen Buchten und immer wieder Tage in kleinen Häfen mit den lustigen Schwedensaunas.  Zu meinem runden Geburtstag sind dann Helge und Paul dazugekommen. Auch mein Bruder mit Freundin hat sich für 3 Tage dazugesellt – wobei das auf dem Schiff mit 6 Personen schon eng wird. Nach 3 Tagen waren wir dann wieder zu zweit und haben in Öxelösund unsere Tochter Helen an Bord genommen. Leider ist Beatrix bei dem Anlegemanöver auf die Stegkante gestürzt und hat sich schwere Prellungen zugezogen. Mit Helen sind wir dann nach Visby/Gotland gesegelt. Eine traumhafte Insel und super Stadt. Zurück ging es dann über Kalmar – da hat Beatrix den Zug nach Essen genommen – ich bin mit Helen zurück nach Großenbrode gesegelt.
Das war meine erste richtige Reise mit einem Segelboot. War super und das machen wir jetzt öfters und intensiver!!!!
Der Tip, den glaube ich Einige bestätigen können, lautet:
Die Schären und Gotland – da muss man mal hin!!!! Und das ist ein Revier was wirklich einfach zu besegeln ist.


Auch unser Einhandsegler Manfred Ketels war wieder mit der „Stups auf der Ostsee unterwegs, auch seine Angaben zum Wetter waren den anderen sehr ähnlich: Im Juni kalt, ein Gewitter auf See, Im Juli sehr wechselhaft und im August windig. Insgesamt war er 55 Tage unterwegs hat an 16 Tagen 401 sm gesegelt und schreibt: Noch mehr Hafentage, wegen instabilem Wetter und für Treffen mit Freunden. Nur kurze Zeit Badewassertemperaturen. Hatte die Lust verloren, war selbst für meine Verhältnisse zu früh zurück. Und er hat eine wichtige Info für uns:
Tjärö hatte keine Versorgung mehr. Der private Besitzer hat alle Aktivitäten eingestellt. An dem langen Schwimmsteg kann eine Segelyacht wegen der Wassertiefe wohl nur noch am Ende anlegen.


Und nun zum guten Schluss kommen unsere drei Ijsselmeer Törns.
Roswitha und Udo Skiebe haben ihre „Ma Vie in heimischen Gewässern gesegelt und folgende Route beschrieben:  … Makkum- Enkhuizen- Hoorn- Amsterdam- Edam- Medemblik- Den Oever- Texel- Harlingen- Makkum.
Zum Wetter gab es folgendes zu berichten: überwiegend schönes Segelwetter mit ein paar Regentagen, Sonnenschein aber auch ein paar Starkwindtörns waren dabei.


Es sollte diesmal wieder mit Jörg-Michael u. Doris Müller von der „Miringa“ ein ruhiger, erholsamer Sommertörn werden. Daher nur die kleine Ijsselmeer-Rundreise mit einem Abstecher nach Texel. Wir haben die Hafentage in Amsterdam, Hoorn oder Texel doch sehr genossen. Eine Sturmwarnung von 12 bft am Ende des Urlaubs veranlasste uns den Aufenthalt auf Texel abzubrechen und noch schnell nach Harlingen auszuweichen. Es wurden zwar „nur“ ca. 8 bft, doch das Geschaukel 4 Tage im Hafen war heftig genug. Danach noch 2Tage Makkum mit „klar Schiff“ bei schönem Sommerwetter, und der Alltag hatte uns wieder.


Die „ALEA mit ihrem Eigner Heinz Rick hat in diesem Sommer nur auf Terscheliing außer Wind auch noch Sonne und Badewetter gehabt. An 15 Reisetagen wurde an 5 Fahrttagen 116 sm motort. Ds ganze zwischen  ..  Lemmer  > Harlingen > Vlieland > Terschelling > Makkum > Lemmer. Und wenn ich deine Besonderheiten richtig gedeutet habe, seid ihr viel mit dem Fahrrad unterwegs gewesen und habt es euch einfach nur gut gehen lassen, inklusive gutem Essen.


Nun fehlt noch die „Kuddels´P mit den Familienseglern Kurt und Bärbel Pastos und Thomas, Michaela und Henriette Helene Pfeiffer. Die Kleine Henriette Helene, gerade mal etwas über zwei Jahre alt scheint ja bereits eine gestandene Seglerin zu sein. Euer diesjähriger Kurs führte Euch über  ….  Warns – Enkhuisen – Horn – Volendam – Almere – Amsterdam – Alkmar – Den Helder – Oudeschild / Texel – Makkum – Warns.
Beim Wetter war wohl alles dabei aber bei den Besonderheiten gibt es schon was zu berichten. Insgesamt hattet ihr 26 Erlebnistage und seid an 11 Tagen 157 sm gesegelt.
Die erste Hälfte des Törns war wieder unser klassischer Familientörn mit den Großeltern Kurt und Bärbel Pastors, Thomas und mir und unserer kleinen Henriette Helene, die mit ihren knapp über zwei Jahren schon eine richtig gestandene Seglerin ist. Neben den inzwischen schon klassischen Zielen für uns (Enkhuizen wegen des Sprookjeswonderlands und Volendam wegen den tollen Spielmöglichkeiten im Hafen) bleibt hier die riesige Kirmes in Horn zu vermerken, die sicherlich für Kirmesfans ein lohnendes Ziel ist.
Der absolute Höhepunkt unserer Fahr war jedoch die Sail Amsterdam! Die Kuddel’s P lag eine Woche lang in der Marina Amsterdam auf einem Logenplatz: längsseits am Wellenbrecher mit direkter Sicht auf die Ij und die Schiffsparaden. Diese Tage waren ein unvergessliches Erlebnis und die Atmosphäre in Amsterdam wirklich unbeschreiblich! Unser persönlicher Höhepunkt während dieser Tage war jedoch, dass wir abends im Konzert ganz unvermutet die Königsfamilie getroffen haben – seine königliche Hoheit Wilhelm Alexander hat meinen Vater sogar direkt angesprochen und ihm einen schönen Abend gewünscht! Das passiert auch nicht alle Tage!  
Nach dem unglaublichen seglerischen Trubel in Amsterdam stand noch ein weiterer einschneidender Tag an: zum ersten Mal legten Thomas, Henriette und ich mit der Kuddel’s P ab und ließen Opa Kurt und Oma Bärbel an Land zurück – denn für den zweiten Teil unserer Fahrt, die letzten beiden Wochen, gehörte das Schiff ganz allein der „jungen Familie“. Es war schon komisch, vom Wasser aus dem Schiffseigner an Land zu winken… Für uns drei ging es über den Nordhollandkanal nach den Helder. Das spannendste an dieser ansonsten recht langweiligen Kanalfahrt war unsere Mittagspause direkt an der Zaanse Schans, während der unser Schiff vor den Windmühlen Fotomotiv für unzählige Chinesen und Japaner wurde.
So langweilig wie die Kanalfahrt auch war, so wunderbar wurde jedoch der sehr ausgedehnte Spaziergang durch die Dünen von Den Helder aus zum Seeaquarium Fort Kijkduin und weiter bis fast nach Julianadorf. Seglerisch wurde es erst ab Den Helder wieder interessant und wunderschön: sowohl die kurze Überfahrt nach Texel als auch einige Tage später  – nach ausführlichen Fahrradtouren und Besichtigungen auf der Insel  – die Rückfahrt von Texel nach Kornwerderzand waren einfach wunderbar, da wir beide Fahrten bei herrlichstem Wind aus der richtigen Richtung früh morgens bei Sonnenaufgang angetreten sind – eine einmalig schöne Atmosphäre, so ganz allein im Watt! Auch Henriette war dabei gut beschäftigt, denn nachdem der erste Seehund seinen Kopf aus dem Wasser gestreckt hatte, musste sie natürlich gut aufpassen, ob nicht noch mehr da waren…
Zum Abschluss der Fahrt haben wir uns noch einen Strandtag in Makkum gegönnt und haben anschließend die Kuddel’s P wieder in ihren Heimathafen Warns gesegelt.
Was man aber zwingend beherzige sollte ist folgender Tip:
Wer sich in der neuen Marina Amsterdam, den während eines Törns sehr ungewöhnlichen Luxus eines Schaumbades in einer Wanne mit Blick auf den Hafen und die Ij gönnen möchte, sollte dabei unbedingt bedenken, dass die bodentiefen Fenster direkt neben der Badewanne erst dann von außen nicht mehr einsehbar sind, wenn man den kleinen, sehr unscheinbaren Schalter neben der Tür gedrückt hat.

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